Aus dem Archiv: „Moses und Pharao : Sturm über Ägypten“


Von Moses angerufen, hat Gott Ägypten durch Sturm, Finsterniß und Todesfälle verwüstet. Daraufhin erlaubt der Pharao dem Volk Israel den Auszug aus Ägypten. Am Ufer des Roten Meeres kommt es zur Krise. Höhepunkte aus Rossinis Großer Oper: „Moise et Pharaon ou Le passage de la mer rouge“ von 1827. Das berühmte Gebet (3. Akt, Nr. 25) war der Heuler von 1827. Mit Kommentaren von Frank Michael Beyer.

► „Moses und Pharao: Sturm über Ägypten“(10 vor 11 von 18 04 1994)


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► „Die Eroberung von Mexiko“

Der spanische Abenteurer Cortez zerstörte das Reich der Azteken auf der Suche nach Gold. Der Prophet und Kaiser der Azteken, Montezuma, war sein berühmtestes Opfer. Zuletzt verbrannte Cortez die Fußsohlen des Herrschers, um Hinweise auf weitere Goldverstecke zu erhalten. In Anknüpfung an Arthaud und den südamerikanischen Dichter Octavio Páz, hat Wolfgang Rihm aus diesem Stoff ein Großes Musiktheater entwickelt. Rihm beherrscht alle machtvollen Musikeingriffe, wie sie von Monteverdi, von Wagner und von Luigi Nono über 370 Jahre entwickelt wurden. Er schmilzt diese Musik-Cluster zu einer absolut neuen Form zusammen. Die Titelrolle des Montezuma singt die Sängerin Annette Elster, die für ihre Kundri in Parsifal berühmt ist. Eine Zusammenarbeit mit der Frankfurter Oper. Inszenierung: Nicolas Brieger; Dramaturgie: Wolfgang Hofer, Jutta Georg. Musikalisch, spannend und informativ


►“Revolution, die verloren ging“

Das zweite und letzte große Werk von Luigi Nono für das moderne Musiktheater hat als Titel einen Vers von Arthur Rimbaud (ins Italienische übersetzt: „Al gran sole carico d’amore“ – „Unter der großen Sonne von Liebe beladen“. Es geht um eine szenische Aktion, in der sich die Trauer über so viele Revolutionen ausdrückt, die verloren gingen. Immer, sagt Luigi Nono, waren es Frauen, die die Revolution vorwärtstrieben, ihr das notwendige Leben und den großen Ernst eingaben und dann ihre Opfer wurden. Protagonisten der Oper sind z. B. Tanja Bunke, die Gefährtin von Che Guevara, die Mutter (aus Gorkis Drama) und Louise Michel, eine Revolutionärin in der Pariser Commune von 1870/71. Das Werk Nonos gehört zu den absoluten Raritäten der Moderne. Es enthält musikalische Tableau von unerhörter Kraft. Das Werk gehört eigentlich in den Dom von Venedig, dessen Bau für eine Vielzahl von Chören vorgesehen ist. Die Staatsoper Stuttgart hat das Werk brillant aufgeführt. Die große Leistung des Chors, der Sänger und des Orchesters wurden in allen Zeitungen hervorgehoben. Die musikalische Leitung liegt bei Lothar Zagrosek, die Regie bei Martin Kušej. Die Stuttgarter Staatsoper war 1998 Oper des Jahres.


► „Lasst uns die Symbole kippen“

Jörg Immendorff, Weggefährte von Joseph Beuys, gehört zu den Wilden Malern. Opern hält er für „gaga“. Trotzdem hat er für Opern Bühnenbilder gemacht, und zwar für THE RAKE’S PROGRESS von Strawinsky und neuerdings für das große Opernevent auf den Prachttreppen des Regierungspräsidiums in Düsseldorf mit dem Titel ORPHEUS UNTERWEGS. Eine von Immendorffs Spezialitäten ist die Umformung von Emblemen und Symbolen, d. h. von Hoheitsadlern, Brandenburger Tor, Affenkönigen, Ratten und anderen. Sein Slogan heißt: „Lasst uns die Symbole kippen“. Immendorffs Leben und Schaffen zeigt eine breite und bewegte Skala. Sie reicht vom Interesse an Zinnsoldaten über Protest und Politik bis zu höchst individuellen, berühmt gewordenen Bildwerken wie CAFE DEUTSCHLAND, CAFE DE FLORE (mehrere Bilder), ICH AN DIE MACHT, Bilder wie SCHLAFENDE KINDER, DER MALER FEIN IM MALER IST SEIN BESTER FREUND und viele andere: es geht Immendorff um „alles, was Spaß macht“, aber sein Werk ist zugleich streng und unverwechselbar. Eine Begegnung mit dem Künstler aus Anlass des Opern-Events in Düsseldorf.