Prof. Dr. Horst Stöcker: Der Urknall ist überall
Es herrscht Aufbruchsstimmung bei den Astrophysikern und den Teilchenzertrümmerern. Die Physik des 21. Jahrhunderts ist mit gewaltigem Gerät auf der Spur unbekannter Dimensionen und alternativer Materie. Gibt es Parallel-Universen? Lassen sich Fabriken gründen zur Herstellung von Anti-Materie? Welche Kräfte lässt eine Supernova-Explosion frei? Was sind Raumbeben? Auf verschiedenen Wegen nähern sich die Forscher auf Nanosekunden dem hochenergetischen Anfang der Welt: dem Urknall. In diesem Anfangspunkt kann man heute den Überschall-Jet (indirekt) messen, von dem alle Schwingungen herkommen. Dieser hochenergetische Punkt liegt aber nicht an einer bestimmten Stelle, sondern ist überall im Universum verteilt: der Urknall ist überall. Die neuesten Forschungen arbeiten mit Fernrohren, die außerhalb der Erde die Galaxien und Sterne untersuchen. Zugleich arbeiten sie im unendlich Kleinen. Die Anfänge der Welt sind nämlich auch in den Teilchen versteckt, die bis zur Planck-Länge hinab bei der Kernzertrümmerung im Cern und im Synchroton des GSI entstehen. Prof. Dr. Horst Stöcker, Vizepräsident der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität und Chef der „Gesellschaft für Schwerionenforschung“ (GSI) bei Darmstadt, berichtet.
► Das Universum im Labor (News & Stories vom 04.05.2008)
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► Die Teleskope von Hawaii
Auf einem Vulkanberg auf Hawaii, der, wenn man seine Höhe vom Sockel am Meeresboden misst, der höchste Berg der Welt wäre, befinden sich die stärksten Fernrohre der Welt. Prof. Dr. Rolf-Peter Kudritzky war 10 Jahre lang Direktor des Instituts für Astronomie der Universität Hawaii. Er befasst sich mit der Dunklen Materie, mit extrasolaren Planeten und dem Leben der Milchstraßen. Ein besonderes Untersuchungsfeld sind für ihn die Gefahren, die von Asteroiden, Kometen und anderen Himmelskörpern ausgehen, falls diese auf der Erde einschlagen. Im April 2029 werden wir eine äußerst nahe Begegnung mit dem Raumkörper Apophis haben. Es ist notwendig, den Kurs dieses Planetoiden, der nach gewärtigen Berechnungen an der Erde vorbeifliegen wird (aber das ist nicht sicher), zu verfolgen. Wie kann man einen Impakt, der die Erde treffen wird, rechtzeitig ablenken? Man kann diesen Kurs 30 Jahre vor der möglichen Katastrophe bereits berechnen. Es wurde vorgeschlagen, einen solchen Raumkörper zur Sonne hin weiß anzustreichen. Dann treibt ihn der Sonnenwind aus dem Kurs weg. Man kann auch mit einem Raumschiff, das den Raumkörper begleitet und gravitativ ablenkt, eine Kursabweichung hervorrufen.
Prof. Dr. Rolf-Peter Kudritzky, Astrophysiker in Hawaii und München, berichtet.
► Die Vermessung des Himmels / Uranometria
Im Jahre 1603 publizierte Johannes Bayer seine URANOMETRIE. In dem Atlas sind die Sternenbilder des Tierkreises nach den exakten Daten von Tycho Brahe und Johannes Kepler dargestellt. Der Astronom Dr. Jürgen Hamel, Universität Rostock, hat dieses einzigartige Kunstwerk kommentiert und neu herausgegeben.
► Schwerelos leben?
Wir Menschen sind von der Evolution an den Planeten Erde, an dessen Lebensbedingungen und vor allem an dessen Gravitation angepasst. Die Gravitation z.B. ist nicht nur von Einfluss auf den aufrechten Gang, sondern auch für das Verhalten der Körperflüssigkeiten, die wir in uns tragen. Im Weltall sind alle diese Bedingungen anders. Hinzu kommt die harte Strahlung, gegen die der Mensch Schutz braucht. Menschen geraten bei der Raumfahrt, insbesondere wenn diese sich auf andere Planeten und Monde und nicht nur auf den erdnahen Orbit bezieht, an ihre Grenzen. Trotzdem hat die Raumfahrt Chancen. Raumfahrtmediziner Prof. Dr. med. Dipl. geol. Hanns-Christian Gunga, Sprecher des Zentrums für Weltraummedizin Berlin (ZWMB), berichtet.
► Raumfahrt als inneres Erlebnis
Raketenstart in Baikonur während der Stromsperre. Generalleutnant Pugatschow berichtet über die besondere Robustheit der russischen Astronautik. Einer der engsten Mitarbeiter von Wernher von Braun, Dr. Dipl.Ing. H.O. Ruppe, berichtet von der Marsplanung. Probleme der gemischtgeschlechtlichen Raumfahrt, wenn anzunehmen ist, daß die Reise zum Mars und wieder zurück 1.000 Tage dauert. Was ist für die Bodenstation vom Space-Sex zu sehen? Das voraussichtliche Verhalten der Außerirdischen behandelt der Film MARS ATTACKS von Tim Burton. Weitere Beiträge handeln von geheimgehaltenen Ufos über Moskau und Los Angeles, von fernen Galaxien, von schwarzen Löchern, von perverser Materie, von extrem hohen Beschleunigungen, sowie vom Ende der Sterne in etwa 65 Mrd. Jahren. Wie sieht der Kosmos dann aus? Wird jemand das Ende der Welt betrauern? Astronaut Stefan Boltzmann berichtet über die Lebenspraxis bei Raumflügen jenseits des Mars.
► Galaktischer Kannibalismus
Bilder und Geschichten aus dem Kosmos. Wie Milchstraßen einander verschlingen. Von einer rätselhaften Sterneninsel mit dem Namen „Gottes Hand“. Von der Wirkung des Sternensinns. Ein Musikmagazin.