HappyLamento – Teaser von Rapid Eye Movies auf Vimeo.
Nach über 20 Jahren kehrt Kluge auf die Kinoleinwand zurück. Sein fröhlicher Klagegesang verbindet die Slums von Manila mit Elvis Presley und King Kong. Wenn Heiner Müller über den Mond, Helge Schneider über die Orchestrierung des Alls und Peter Berling über den militärischen Nutzen von Löwen sinniert, befindet man sich mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Film von Alexander Kluge. Er verknüpft, so assoziativ wie spielerisch, den G20-Gipfel mit dem Zirkus, elektrischen Elefanten und blauen Monden. Der Film entstand in Kooperation mit dem philippinischen Kino-Rebellen Khavn, Ausschnitte aus dessen Film „Alipato – A Brief Life Of An Ember” geben den Sound des Essays vor.
„Im Grunde genommen geht es bei diesem Film um elektrisches Licht, den Zirkus, den Song “Blue Moon” und Straßenkämpfe unter Kinderbanden im Norden Manilas – mit einer Wildheit, die normalerweise westlichen Augen nicht zugänglich ist.“ Alexander Kluge
Pressestimmen
„Happy Lamento“: Alexander Kluges erhellender Film Vorgestellt von Katja Nicodemus
Zwanzig Jahre lang lief kein Film mehr von Alexander Kluge im Kino. 50 Jahre ist es her, dass Kluge für „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ den Goldenen Löwen in Venedig bekam. An diesen Film schließt „Happy Lamento“ jetzt an – und wieder folgt er den eigenen Regeln. Auf seine einmalige Art unterläuft der 87-Jährige die eingefahrenen Pfade und Formen des Geschichtenerzählens.
Ein Filmemacher muss schon ein sehr entspanntes Verhältnis zu Metaphern haben, wenn er zu Beginn seines neuen Werkes eine Glühbirne zeigt, die plötzlich erstrahlt. Tatsächlich ist „Happy Lamento“ von Alexander Kluge ein erhellendes Werk …
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HAPPY LAMENTO (2018) Eine Filmkritik von Maria Wiesner
VON TRUMP, ELEFANTEN UND EINEM BLAUEN MOND
Kluges Film „Happy Lamento“ hat mich beim „Interview mit der russischen Kommissarin zur Evakuierung eines Zirkus 1941“ verloren. Da sitzt Galina Antoschewskaja mit Kommissarinnenmütze vor einem Mikro und versucht, ihre Rolle mit russischem Akzent zu improvisieren und Alexander Kluge korrigiert ihre Aussagen mit seinen Fragen immer wieder. (Sie: „Wir brauchten drei Tage dafür.“, Er: „Also Sie brauchten eine Woche, und dann…“). In meinem Aufzeichnungen stehen daneben mehrere aggressive Fragezeichen …
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Happy Lamento Von Rouven Linnarz
Nach 20 Jahren Abstinenz vom Kino meldet sich Alexander Kluge (Deutschland im Herbst) mit einer Dokumentation oder eher einem filmisches Essay zurück. In den rund 90 Minuten von Happy Lamento präsentiert sich dem Zuschauer ein Bilderreigen, der unter bestimmten Oberthemen oder -begriffen zusammengehalten wird, wie zum Beispiel „Zirkus“ oder „Mond“. Neben allerlei Weggefährten Kluges geben sich Künstler wie Heiner Müller oder Helge Schneider die Klinke in die Hand, diskutieren mit Kluge über die Rolle des Mondes über den Menschen oder eben über das passende Instrument, welches man unbedingt auf eine Mondreise mitnehmen sollte …
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Happy Lamento – Bilderstrom aus Assoziationen Von Rüdiger Suchsland
Anfang der Sechziger gehörte er, ausgebildeter Jurist und (obwohl er, wie er sagt, nie bei ihm studiert hat) Schüler des linksbürgerlichen Meisterintellektuellen Adorno, zu den Verfassern des Oberhausener Manifests, der Geburtsurkunde – nicht des Zeugungsakts – des westdeutschen Autorenkinos: Alexander Kluge. Und seine Filme. Kurz danach zeigte er ein paar Jahre lang, an der Hochschule für Gestaltung Ulm wie gute Filmausbildung als gleichberechtigte Teilnahme, nicht bloße Anhäufung von Wissen, funktionieren könnte: Die Hochschule für Film-Gestaltung Ulm sollte eine Art zweites, bundesrepublikanisches Bauhaus sein – ein real-utopischer Gegenentwurf zu gewohnten Ausbildungswegen. Nach einer Karriere als Filmregisseur, Theoretiker und Schriftsteller machte der 1932 geborene Alexander Kluge in den letzten 30 Jahren vor allem Fernsehen: Seine Programmnischen »News & Stories« und »10 to 11« auf RTL und Sat-1 sind für ihren einfallsreichen Anarchismus und ihre Neugier weltberühmt. Jetzt, nach Ende dieses Fernsehkapitels, kommt Kluge zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder mit einem Film ins Kino …
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Film von Alexander Kluge und Khavn de la Cruz: Karaoke im Schweinestall Von Andreas Busche
Warum spielt der Typ mit dem Astronautenhelm aus goldener Alufolie auf der Bontempi-Orgel „Kleine Taschenlampe brenn’“? Und wozu braucht er dazu eine Lesebrille? Die Sterne am Firmament kann man ja ohnehin nicht zählen, wie er ganz richtig erklärt. Und was hat dieses bizarre Intermezzo mit dem beinlosen Bettler zu tun, der in den Slums von Manila im Dreck sitzt und in einem irren Monolog „Lang leben die Kinder!“ brüllt – während sich der Kreis eben jener Kinder um ihn herum schließt, bis nur noch Schmatzgeräusche zu hören sind? Diese Fragen haben alle ihre Berechtigung, sie tragen aber nur bedingt zum Verständnis von „Happy Lamento“ bei, dem ersten Kinofilm Alexander Kluges seit über 20 Jahren …
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Alexander Kluge zurück im Kino mit „Happy Lamento“ Von Jochen Kürten
Auch mit 87 Jahren ist der Regisseur noch aktiv und bringt wieder einen Film in die Kinos. Kluge gilt als Gründervater des „Neuen Deutschen Films“ – und ist einer der kreativsten Köpfe des deutschen Kulturlebens. Angesichts der vielen Arbeiten Kluges für die große und die kleine Leinwand kommt selbst die vom Weltkonzern „Amazon“ betriebene „Internet Movie Database“ (IMDb) offenbar nicht mehr mit. Und das will was heißen. Die globale Datenbank zu Filmen, die im digitalen Zeitalter in den letzten Jahren zum wichtigsten Nachschlagewerk für Filme und Filmemacher geworden ist, weil sie akribisch wirklich alles und alle aufzählt und listet, die in der Welt des Kinos und des Films arbeiten, streckt offenbar bei Alexander Kluge die Waffen …
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„Happy Lamento“ von Alexander Kluge Von Rüdiger Suchsland
Alexander Kluges erster Kinofilm seit 20 Jahren ist ein spielerischer, poetischer Bilderstrom aus Assoziationen. „Happy Lamento“ besteht vor allem aus „Found Footage“, vorhandenem, nicht eigens für den Film gedrehtem Material.
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