Im Brennpunkt: Viren und Bakterien

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Die derzeitige Ebola-Epidemie in Westafrika hat die gesamte Weltgemeinschaft in Aufruhr versetzt. Unser Partner DER SPIEGEL spricht in der aktuellen Ausgabe (-> zum Heft) gar von apokalyptischen Zuständen und einer entfesselten Seuche, die eine Gefahr für den Weltfrieden bedeutet. Ergänzt durch die Frage: „Aber lässt sich das Virus überhaupt noch aufhalten?“.
Plötzliche virale Ausbrüche – wie z.B. auch die Schweinegrippe im Jahr 2010 – schaffen es immer wieder die Menschen in Aufruhr zu versetzen. Dabei reichen Viren und die Gefahren, die sie bergen können, bis in Zeiten vor der menschlichen Entwicklung zurück. Viren waren wahrscheinlich die erste Form des Lebens auf der Erde überhaupt, wir sind also deren Nachfahren. Seit Äonen begleiten sie die Entwicklung der Pflanzen, Tiere und von uns Menschen. Sie sind immer schon da: in uns und um uns herum. Die Fünfte Kolonne nannte man im Spanischen Bürgerkrieg einen Gegner, der schon längst im Inneren der Republik angekommen ist, während man noch glaubte, dass die Kämpfe an der Front stattfinden.
► Die Fünfte Kolonne der Natur, Viren und Bakterien, 10 Filme, ein Zusammenhang.


► Kommunikation unter Bakterien
kommunikation-bakterienEin riesiger Teil der Biosphäre besteht aus Mikroorganismen. Wie verständigen sie sich untereinander? Kooperieren sie? Die Evolution dieser – von uns gesehen – fremden Welt umfasst einen Zeitraum von 3,5 Milliarden Jahren.
Prof. Dr. Kirsten Jung, Ludwig-Maximilians-Universität München, über ihr faszinierendes Forschungsfeld.
Spannend und informativ.
 


► Fünfte Kolonne der Viren
fuenftekolonne-virenViren waren wahrscheinlich die erste Form des Lebens auf der Erde überhaupt, wir sind also deren Nachfahren. Seit Äonen begleiten sie die Entwicklung der Pflanzen, Tiere und von uns Menschen. Sie sind immer schon da: in uns und um uns herum. Es gibt mit Sicherheit einige 10 000 Viren, die dem Menschen gefährlich werden können. Bei der Vogelgrippe, der Schweinegrippe und der Spanischen Influenza zeigen sie sich wandlungsstark und immer erneut gefährlich.
Innerhalb von Minuten können sie nicht nur gemeinsam eine Zelle befallen. Sie können auch – wie Soldaten – ihre je eigenen Waffen austauschen.
Der Mikrobiologe Prof. Dr. Alexander Kekulé über die Fünfte Kolonne der Viren. Sie sind Gegner, die wir nie endgültig besiegen können und zugleich bilden sie unsere ältesten Vorfahren.
Die Fünfte Kolonne nannte man im Spanischen Bürgerkrieg einen Gegner, der schon längst im Inneren der Republik angekommen ist, während man noch glaubte, dass die Kämpfe an der Front stattfinden.


► Der Schweinegrippe-General
general-grippeAufregung, aber auch kühner Sinn im Pentagon. Generalmajor Mike Colins (Helge Schneider) fürchtet keine äußeren Feinde. Es ist jetzt aber ein innerer Feind hinzugetreten. Die Schweinegrippe. Der Virus kann sich mit anderen Virensorten (Feinden) verbinden und stellt den militärischen Sachverstand vor völlig neue Probleme.
 
 
 


► Supermacht der Viren
supermachtÜber die evolutionäre Rasanz der kleinsten Lebenssplitter: der Viren. Deren Evolution existiert parallel zu derjenigen der Lebewesen, die aus ganzen Zellen bestehen. Zugleich ist verblüffend, wie die Welt der Viren und die der Tiere ineinandergreifen. Viren sind Motoren des Fortschritts, nicht nur Feinde­.
 
 
 


► Unter SARS-Verdacht
sarsAls Opernsänger durcheilt Alwin Gigli die Welt von Gastspiel zu Gastspiel. Das exponiert ihn der Infektion im Fall der SARS-Epidemie. Vorsichtshalber trägt er Mundschutz, da seine Kollegen im Opernhaus darauf bestehen, nicht von ihm „angesungen“ zu werden. Der Mundschutz beeinträchtigt deutlich den Gesang.
Peter Berling als Alwin Gigli
 


► Bakterien vergessen nichts
bakterien-vergessenMikroben bilden „Gesellschaften“. Sie existieren in Pulks und bilden „Inseln in der Zeit“. So kann uns heute eine solche Gruppierung begegnen, die vor Millionen von Jahren entstand.
Im Jahr 1876 wies Robert Koch die ersten Bakterien nach. Heute weiß man: Es reichen zehn Bakterien aus, um einen menschlichen Organismus umzubringen. Im Gegensatz zu Bakterien können Viren nicht autonom leben. Als Krankheitserreger spielen sie aber eine große Rolle. Mittlerweile wurden sogar Viren entdeckt, die andere Viren befallen.
Prof. Dr. Dr. Jörg Hacker ist Leiter des Robert-Koch-Instituts, das sich für den Fall einer Pandemie zuständig zeichnet.


► Im Pesteinsatz in Indien
pesteinsatzDer pensionierte Mitarbeiter des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit hat das Pestgebiet im Umkreis der indischen Stadt Surat besucht. Ihn interessierte insbesondere das System der Nachrichtensperren, mit denen die indische Regierung die für Geschäftsbesuche und Fremdenverkehr in Indien höchst nachteiligen Folgen der Lungenpest begrenzen konnte. Oberst a.D. Erich Komorowski vergleicht die Technik der Inder mit den eigenen Erfahrungen in der DDR.
Hans-Friedrich von Hohmeyer als Oberst Komorowski.
 


► Der Schwarze Tod
schwarzertodDie Pest hat Jahrhunderte die Menschen in Schrecken gehalten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Erreger entdeckt. Doch schon in der Antike wurden große Seuchen oder Epidemien als Pest bezeichnet. Auch wenn vielleicht damalige Seuchen nicht exakt dem Krankheitsbild der eigentlichen Pest entsprachen – eine radikale Zerrüttung des gesellschaftlichen Zusammenhangs stellten auch sie dar.
 


► Die Pest in Athen
pest-athen17 Jahre lang lieferten sich Athen und Sparta einen blutigen Krieg. Danach waren beide Mächte zerschlagen. In Thukydides´ Beschreibung des peleponnesischen Krieges (431 bis 404 vor Christus) bricht auf dem Höhepunkt die Pest über das belagerte Athen herein. Der Althistoriker Dr. Mischa Meier berichtet jedoch, dass es sich dabei um eine Krankheit handelt, die es heute nicht mehr gibt. Dennoch bricht das Gemeinwesen der Athener zusammen – kein Recht und keine Sitte gelten mehr.
Diese Beschreibung ist nicht nur ein typischer Fall einer Erzählung von Thukydides, die vom Aufstieg und Fall einer Nation handelt. Sie ist auch ein Fallbeispiel für die Unberechenbarkeit eines Präventivkrieges.
 


► Parasit ohne Gnade
malariaAlexander der Große, Oliver Cromwell, Friedrich Schiller, der Prophet Mohammed und viele andere Berühmtheiten starben an Malaria. Wer körperlich wenig zuzusetzen hat, stirbt am leichtesten. Insofern ist Malaria besonders tödlich in Ländern der Armut, zumal sich die Menschen selbst die relativ günstigen Medikamente nicht leisten können. Armut ist daher für Schirmer die größte kollektive Schande der Gegenwart.
Das zähe Überleben, die Verwandlungskunst dieses Parasiten, sein Kreislauf über mehrere Wirte, sind ein Beispiel für den Einfallsreichtum der Evolution. Prof. Dr. med. Heiner Schirmer von der Universität Heidelberg über den Parasiten ohne Stolz und ohne Gnade: den Malaria-Erreger.
Schirmer wendet sich auch gegen Erkenntnisse der Genomforschung, die eine Heilung von Erbkrankheiten möglich machen soll. Denn viele so genannte Erbkrankheiten sind gleichzeitig ein Schutz gegen andere Krankheiten. 400 Millionen Menschen weltweit haben etwa einen bestimmten Enzym-Mangel. Würde man diesen schlagartig beheben, wäre die Malaria noch wesentlich gefährlicher.


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24 Filme über neue und alte Krisenherde, über die Vorfahrtsregeln der Macht und die gefährlichsten Punkte der Welt: Gespräche mit politischen Vulkanforschern, Außenpolitikern und Diplomaten über Krisenherde, außenpolitische Strategien und darüber, wie man in der komplexer gewordenen globalen Wirklichkeit den Überblick behält. Wir sind darauf angewiesen die Welt zu verstehen.
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