Wirtschaftsdepressionen und Aufschwünge in den USA und Europa sind das Spezialgebiet von Amity Shlaes, einer Kolumnistin der FINANCIAL TIMES. Sie spricht von den Börsen und den Marktpreisen wie von lebendigen Intelligenzen. Die Ökonomin, die Adam Smith und Joseph A. Schumpeter zu ihren Vorbildern zählt, bezeichnet sich als „Grüne der freien Marktwirtschaft“. Sie hält jede staatliche Beeinflussung der Preise oder der Börse für kontraproduktiv. Sie wacht über der „Ökologie der freien Wirtschaft“. Begegnung mit Amity Shlaes.
► „Eine Grüne des freien Marktes“ (10 vor 11 von 23.06.2003)
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► „Ein Sammler aus Leidenschaft“
Heiner Roß, der Leiter des kommunalen Kinos „Metropolis“ in Hamburg, spürt in der ganzen Welt Filmraritäten auf, die er in die Sammlung des „Metropolis“ einfügt. Kürzlich hat er z. B., bisher unveröffentlicht, die „Serpentinen-Tänzerinnen“ gefunden und erworben, frühe kolorierte Filme aus einer Zeit, in der es technisch noch keinen Farbfilm gab. Sie gehören zu den großen Raritäten auf dem US-Sammlermarkt. ZU der Sammlung gehören auch frühe Werbefilme und die ersten Filme mit kompakter Handlung. Unsere Sendung zeigt das Porträt eines besessenen Sammlers, der die Welt nach unbekannten Filmen durchsucht. Zum Teil werden die Filme, deren Zelluloid Chemie sich mit der Zeit selbst zerstört, nur dadurch gerettet, dass er sie sammelt.
Choderlos de Laclos, ein französischer Artillerie-General und Festungskonstrukteur, schrieb einen der weltweit berühmtesten Briefromane: „Gefährliche Liebschaften“. Menschen des Aufklärungszeitalters, beiderlei Geschlechts, experimentieren hier mit dem Schicksal. Es geht um Macht, die einer über den anderen aus sexuellen Gründen besitzt. Am Grunde der Liebesbeziehungen liegt der Krieg der Geschlechter. „Gefährliche Liebschaften“ ist in immer neue Stücke umgesetzt worden. Heiner Müller hat den Stoff in „Quartett“ bearbeitet. Jetzt hat der Ost-Autor Karl Mickel mit dem Komponisten Friedrich Schenker aus diesem Stoff eine besonders einfallsreiche Oper gestaltet. „Gefährliche Liebschaften“ als Opera Seria klingt wie ein Stück von Alban Berg oder Bernd Alois Zimmermann, also modern. Die Oper erinnert jedoch permanent auch an Mozart: die Höllenfahrt des DON GIOVANNI und das unzüchtige Quartett in Così fan tutte. Sex, Krieg, Planung, Absturz und eine Musik voller Einfälle. Spannend und informativ. Auch komisch und unterhaltend. In Zusammenarbeit mit dem Ulmer Theater, das diese Welturaufführung ausstattete.
► „Blind und taub möchte ich sein“
André Müller schreibt regelmäßig Interviews in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er ist als Befrager berühmt. Bei der Dokumentation eines privaten Intensivinterviews, das André Müller mit Ernst Jünger führte, ergab sich für „10 vor 11“ die Chance, den Journalisten und Autor auch über sich selbst zu befragen.