Aus dem Archiv: Caesars Tod


Die junge Filmemacherin, Meibrit Ahrens, hat einen Film über Caesars Tod hergestellt. Der Ordinarius für Römisches Recht und antike Rechtsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Roland Wittmann, kommentiert die mörderischen Ereignisse an den Iden des März 44 a. Chr., sowie Ciceros Tod. Beschreibung der 23 Wunden Caesars nach den Texten von Sueton. Wortlaut der zuletzt gesprochenen Worte. Filme von Meibrit Ahrens sind u.a. wegen ihrer musikalischen Behandlung und ihrer Drastik ungewöhnlich.

► Caesars Tod (Primetime vom 05.08.1990)


Sehen Sie dazu auch auf dctp.tv

► 900 Sekunden mit Donald Sutherland

Am Theater sind wir, sagt der berühmte englische Schauspieler Donald Sutherland, große Künstler, in den Händen eines Filmregisseurs sind wir Informationsmaterial für den Schnitt. Er skizziert, wie sich eine Liebesszene zwischen ihm und Julie Christie bei ratternder Arriflex-Kamera und unter den Weisungen des Regisseurs abspielt. Für die Ausdrucksbewegungen stehen Sekunden zur Verfügung. Es ist nicht immer leicht, das Liebesgefühl aufkommen zu lassen. Es wurde dann doch eine ganz schöne Szene. Wie würde man Caesar spielen, wenn es um den Augenblick „5 Sekunden vor dessen Tod“ geht? Wie funktionieren die Blicke von 1 bis 2 Sekundenlänge in die Kameras der Reporter beim Fototermin? Nach seinem 17. Interview braucht Donald Sutherland einen Espresso. Wann kommt ein Star dazu, eine Tasse, die er in der Hand hält, auch wirklich auszutrinken? In jedem Fall dauert die Herstellung des Ausdrucksvermögens für Caesars „5 Sekunden vor dem Tod“ lange Zeit, bis zu 3 Wochen. Das war schon die Auffassung von Sir Laurence Olivier.

Ein persönliches Porträt des sehr lebendigen Donald Sutherland, dessen Gesichtszüge auf die Sekunde reagieren, dessen innerer Ausdruck aber Gleichmäßigkeit über die Jahre umfasst: 900 Sekunden mit Donald Sutherland.


► Nach den Satiren des Juvenal

Durs Grünbein hat sein neues Buch genannt: NACH DEN SATIREN DES JUVENAL. Er stützt sich auf den berühmten antiken Dichter, der die literarische Form des Romans erfunden hat, weil er behauptet, dass für das Poetische 2.000 Jahre Geschichtszeit nur einen Augenblick sind. Durs Grünbeins Verse handeln von der Herrschaft der Caesaren in Rom, von Paris im 19. Jahrhundert und vom neuen Berlin. Grünbein nennt diese Metropolen „Hauptstädte des Vergessens“. Dagegen sagt Grünbein, helfen nicht Denkmäler, sondern Verse. Die Verse müssen genau sein und starke Zeichen enthalten: wie die Satiren des Juvenal.


► Das erste Imperium der Welt

Nach der Ermordung Cäsars kämpfte sein Erbe Oktavian 10 Jahre um sein Überleben. Danach errichtete er aus den Elementen Familie, Geld, Macht und Glück ein einzigartiges Weltreich. An dem Aufstieg dieses Imperiums haben sich spätere Weltreiche stets orientiert. Cäsars Erbe nannte sich AUGUSTUS in Anspielung auf die Adler, die den Auguren bei Gründung Roms den Platz bezeichneten, wo die Stadt Rom stehen sollte. Er war ein „Banker der Macht“, tätig mit Leidenschaft und Augenmaß. Sein Biograf Prof. Dr. Werner Dahlheim berichtet.