Neue Themenschleife auf dctp.tv: USA

Ein Blick über den Atlantik
Das drittgrößte Land der Welt, sowohl in Fläche als auch Bevölkerung, wird häufig als Schmelztiegel bezeichnet, aber auch als Pizza oder Salatschüssel. Von Politik über Geschichte zu Kultur: eine Sammlung von Filmen, die den vielfältigen Charakter der Vereinigten Staaten von Amerika widerspiegelt.

► Themenschleife: USA (39 Filme)

 

► Amerikas Albtraum

Georg W. Bushs Abenteuerkrieg im Nahen Osten gehört zu den Beispielen, wie man es nicht machen soll. Stefan Bierling, Historiker und Spezialist für das europäisch-amerikanische Verhältnis, beschreibt die Geschichte und die Folgen dieses Krieges in zum Teil unbekannten Einzelheiten. Man kann sich mit den Irrtümern der Geschichte nicht genug auseinandersetzen.
Das gilt auch für den, der die transatlantische Brücke zwischen Europa und den U.S.A. für eine elementare Notwendigkeit hält.


► The Making of America

Wir sind die Vereinigten Staaten zu einer Nation geworden? Zunächst mischen sich in Nordamerika Völkerscharen aus Irland, Polen, Deutschland, Russland, England, Italien usf.; hinzutreten die Schwarzen: Amerika ist ein Schmelztiegel von Immigranten. Der Bürgerkrieg, den die Nordstaaten gegen die Südstaaten in der Mitte des 19. Jahrhunderts gewinnen, („Vom Winde verweht“) spaltet das Land zusätzlich. Prof. Miriam Hansen von der Universität Chicago sieht das Motiv für die Herausbildung eines Nationalgefühls vor allem in folgenden vier Faktoren: den überall gleich billigen und höchst brauchbaren Waren aus den Versandhauskatalog von Sears & Roebuck, den Eisenbahnen, der Not im ersten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit und schließlich den Variété und Kinos. Die amerikanische Nation entsteht, sagt Prof. Miriam Hansen, nach dem Prinzip des Supermarkts und aus dem Geist der Medien.
Prof. Miriam Hansen leitet an der Universität Chicago eines der wichtigsten Filmzentren der U.S.A.


► American Pictures

Amerikanische Filme haben einen charakteristischen Ausdruck. Bestimmte, unvergessliche Situationen wiederholen sich in ihnen auf ewig. Man kann sie „sinfonisch“ wiedergeben. Amerikanische Filme dringen jetzt in den Osten des europäischen Kontinents vor. Bis zu 80% Marktanteil in Polen! Was am klassischen Prinzip des US-Erzählfilms ist so verführerisch? „10 vor 11“ zeigt den dramatischen Plastikfaden des Hollywood-Spielfilms: „American Pictures“.


► Female Pop und Performance

Musikmagazin mit „Babes of Toyland“, Laurie Anderson, der Filmemacherin und Sängerin Chantal Akerman, Michel Waisvish und anderen. Es geht um Female Pop, Performance und Filme aus New York.
Die „Babes of Toyland“ sind eine aggressive, ausschließlich aus Frauen bestehende Pop-Gruppe aus Minneapolis. Mit ihren Songs „Hanging on a rope as thin as you“, „roses are red, well, blood ist too!“ und „Mad angels fly, you are my sky“ versetzen sie die Konzertsäle der Welt in Unruhe. Chantal Akerman hat Musicals geschrieben und zahlreiche musikalische und witzige Filme gedreht, deren Witz von einem Requiem nicht zu unterscheiden ist. Ein kurzes Portrait dieser genialen Feministin. Laurie Anderson tritt erstmals mit Michel Waisvish gemeinsam in einem Konzert auf. Nach „Halycon-days / Nerve Bible Show“ sind dies ihre neuesten Stücke. Trompetende Elefanten aus der Kunstrichtung Fluxus, wirkliche Hühner und Stoffhühner, die Video-Kameras auf ihren Rücken tragen, spielen in dieser Show eine besondere Rolle.
„Babes of Toyland“ und das Konzert von Laurie Anderson sind Beiträge in Zusammenarbeit mit Artprojekt. Eine in Deutschland zu wenig bekannte Tonlage aus den USA. Female extreme Art and Pop: eine transatlantische Brücke.


► New York, die multikulturelle Megastadt

Die Steinwüste von Manhattan und New York ist einzigartig in der Welt. Als Mega-Stadt entspricht sie einem vergangenen Bild des Städtebaus, das aus dem 19. Jahrhundert in das 20. Jahrhundert hinüberragt. Als multikulturelle Lebensform, die praktisch fast alle Auswanderervölker der Welt in einem Stadtbild vereinigt, zeigt New York ein Bild unserer Zukunft.

Ein Musikmagazin mit starkem Bildanteil und einem kurzen Kommentar von Susan Sontag (New York Times).


► Der Massaker von Wounded Knee

Der unabhängige, amerikanische Filmemacher Moreno, ein Yagui Indianer, hat einen Film gemacht, über das Massaker an den Lakota – Indianern, das bei dem Ort „Wounded Knee“ vor 100 Jahren durch die US-Kavallerie angerichtet wurde. Im vorigen Winter haben die Nachkommen der Lakotas bei 70 Grad Kälte den Ritt des Indianerstammes unter Häuptling Big Foot wiederholt. Morenos Dokumentation hierüber hat den Titel: „Weeping the tears of seven generations“. Nach 7 Generationen, d.h. nach indianischem Verständnis, nach 100 Jahren, ist es Zeit, die Trauerarbeit abzuschließen. Man muss sich dazu der in 7 Generationen geweinten Tränen erinnern können. Eine eindrucksvolle Dokumentation.


► Texas-Polka

Im 19. Jahrhundert wanderten Böhmen und Deutsche nach Texas/U.S.A. aus. Sie brachten ihre Lieder und Tänze, vor allem Polka und Märsche, dorthin. Diese uns vertraut klingende Musik (sie hat sich dort reicher und origineller erhalten als bei uns) ist dort zum U.S.-Hit geworden. Ein Musikbericht von Thomas Meinecke und Alexander Weil. Ein unterhaltendes, musikalisches Ergänzungsprogramm zum „Heißen Stuhl“ und zu dem Motto: „In weiter Ferner, so nah…“ Musikanten-Stadel auf amerikanisch.


► Westpoint

Seit 200 Jahren werden in der Militärakademie Westpoint die Generalstäbler der U.S.-Armee ausgebildet. In dieser grauen Burg am Hudson-Fluss plante einst General Washington die Schlachten des Unabhängigkeitskrieges der USA gegen England. Heute entstehen hier Leutnants, von denen einige im 21. Jahrhundert die hohen Kommandostellen der Militärmacht USA besetzen werden.
 
Peter Satorius, Leitender Redakteur der Süddeutsche Zeitung, besuchte diese Kaderschmiede der U.S.A. .