Für die Premiere des Programmes „Das Neue Alphabet“ am 10. Januar 2019 hat das HAUS DER KULTUREN DER WELT dctp.tv unter Leitung von Alexander Kluge mit der Ausgestaltung beauftragt.
Angesichts einer zunehmend digitalisierten Welt gestaltet Alexander Kluge einen Abend zu dem, was sich den alphabetischen, molekularen, algorithmischen Sichtweisen der Welt entgegenstellen lässt: Aus der Perspektive der Insel, des Zirkus, der Alchemistenküche nähern sich die Beiträge den Elementen des menschlichen Ausdrucks – denjenigen vor der Erfindung der Schrift, jenen der Schriftlichkeit und der Digitalität. Eine Art begehbares Theater im ganzen Haus bildet eine Wunderkammer des 21. Jahrhunderts: mit Minutenopern und Filmen, mit Buchstaben als Lebewesen, mit Musik, künstlerischen Interventionen und wissenschaftlichem Diskurs – ein Babylon, dessen Turm nicht zerfällt.
Das Programm bespielt das gesamte Haus der Kulturen der Welt. Die Hauptelemente sind
– Sieben Inseln mit Filmen, Plakaten, Ausstellungsobjekten, Workshops,
– fünf Podien, sowie
– zentrale, zusammenfassende Events im Großen Auditorium.
Die einzelnen Podien haben eine Dauer von je 1 h, die Events im Auditorium die von je einer halben Stunde. Beginn der Veranstaltung um 14h, Ende nach Mitternacht.
Mit freundlicher Unterstützung des Haus der Kulturen der Welt.
► DAS NEUE ALPHABET (9 Filme)
► Erobern auf den Schultern von Giganten – Harald Haarmann und Ernst Kausen
Philipe Banse ist nicht zugegen und so setzen sich die beiden Historiker Harald Haarmann und Ernst Kausen einfach vor die Kameras und unterhalten sich miteinander. Über die Etrusker, die den Aufstieg der Römer erst möglich machten und weitere Völker, ohne die andere Hochkulturen nicht denkbar gewesen wären.
Zwei Geschichts-Nerds im Gespräch.
► Die Wissenschaft ist in der größten Krise seit dem Buchdruck – Prof. Lorraine Daston
Die Wissenschaft ist unter Beschuss, Fakten erscheinen nur noch als eine Perspektive auf die Wirklichkeit. „Die Wissenschaft ist in der größten Krise seit dem Buchdruck“, sagt Prof. Lorraine Daston, Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Im Gespräch mit Philip Banse erläutert die Historikerin, wie die Wissenschaft auf Angriffe von Populisten und religiösen Extremisten reagieren sollte.
► Kollege Roboter oder die Zukunft der Arbeitswelt – Andreij Heinke
Andreij Heinke, Zukunftsforscher in Diensten der Robert Bosch GmbH, erklärt Philip Banse, warum Künstliche Intelligenz, Roboter und maschinelles Lernen nicht nur weitere Werkzeuge sind, derer sich der Mensch bedient. Heinke erläutert, wie diese Techniken unsere Arbeitswelt verändern – und warum weit weniger Jobs verloren gehen werden, als oft angenommen.
► Alphabet – die Mutter Googles
Googles Mutter-Konzern heißt nicht umsonst Alphabet und dessen deutsche Tochter residiert nicht zufällig in der Hamburger ABC-Straße, sagt Max Senges, bei Google zuständig für Kooperationen mit deutschen Forschern. Doch Google ginge es nicht um Privatisierung des digitalisierten Weltwissens, sondern ums Teilen desselben.
► Digitalisierung und die Kunst – Julia Voss
Julia Voss, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, erklärt Philip Banse, was das Internet mit der Kunst macht. Sie erläutert, wie Digitalisierung des Kunstmarkt verändert – was wiederum neue Kunstformen hervorbrachte.