Neu auf dctp.tv: Friedensstörer! Philosophie des Störenfrieds


Was ist eigentlich ein Störenfried? Ist es jemand, der den Frieden stört, oder ihn anregt? Jemand der auf die Nerven geht, oder Perspektiven eröffnet?

In einer Zeit, die durch immer neue Störungen des Friedens – von Populisten bis hin zu Terroristen – gezeichnet ist, suchen diese Fragen tagtäglich nach Antworten. Sie stellen uns vor das zentrale Problem: Wie gehen wir mit einem Störenfried um? Die ersten Antworten auf diese Frage sind bereits über dreihundert Jahre alt und wurden von verschiedenen Denkern immer wieder aktualisiert. Nur – keiner hat’s bemerkt. Naja, fast keiner. Wie ein Archäologe hat der Gast der Sendung die vergessene Spur des Störenfrieds quer durch die Geschichte der politischen Philosophie zurückverfolgt und sich dabei auf neue Pfade begeben.
Was er auf dieser Spur entdeckt hat, und wie wir mit dem Störenfried umgehen, darüber spricht Zlatko Valentic mit dem Philosophen Dieter Thomä in Berlin.
► Friedensstörer! Philosophie des Störenfrieds
 

Literaturempfehlung

PhilosophieStoerenfriedThomaePuer robustus: Eine Philosophie des Störenfrieds“
Dieter Thomäs großes Buch verhilft einem in Vergessenheit geratenen Störenfried zu einem Comeback: dem puer robustus, dem kräftigen Knaben, der sich nicht an die Regeln hält, der aneckt, aufbegehrt und auch mal zuschlägt. Jahrhundertelang hat er die Gemüter erhitzt. Hobbes und Rousseau, Schiller und Diderot, Marx, Freud, Carl Schmitt und viele andere sahen in ihm eine Schlüsselfigur, an der sich ein Zentralproblem der politischen Philosophie entscheidet: das Verhältnis von Ordnung und Störung. Auch heute tummeln sich an den gesellschaftlichen Rändern –aber auch zunehmend in den Zentren der Macht, wie Thomä im Nachwort zu dieser Ausgabe am Beispiel Donald Trumps zeigt – Trittbettfahrer und Quertreiber, Eigenbrötler und Rebellen, und hinter ihnen allen steckt der puer robustus. Höchste Zeit, ihn wiederzuentdecken!
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Sehen Sie dazu auch auf dctp.tv:

► WERDE ERWACHSEN!
Was heißt es, erwachsen zu sein? Heißt es, das Träumen aufzugeben und die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist? Ein ernsthafter Mensch zu werden und sich von den eigenen Ideale der Jugend zu verabschieden? Wenn aber Erwachsensein wirklich das bedeutet, wer hat dann wirklich Lust darauf, erwachsen zu werden?
Die amerikanische Philosophin Susan Neiman vertritt hierzu eine ganz eigene Ansicht. Sie will tatsächlich dazu ermutigen, erwachsen zu werden. Der gängigen Meinung, wonach die besten Jahre des Lebens zwischen 18 und 28 liegen, widerspricht sie vehement. Sie vertritt die These: Je älter wir werden, desto erfüllter und glücklicher ist unser Leben. Damit ruft sie einer vom Jugendwahn befallenen Gesellschaft zu: Habe Mut, erwachsen zu werden! Du wirst es nicht bereuen!
Wie genau Susan Neiman zu dieser Ansicht kommt, zeigt die amerikanische Philosophin im Dialog mit Zlatko Valentic in ihrer Heimatstadt Berlin.


► Ich will Resonanz
Was heißt es, in eine resonante Beziehung zur Welt zu treten? Auf diese Frage gibt der Sozialphilosoph Hartmut Rosa im Gespräch mit Zlatko Valentić eine Antwort.
Die Beschleunigung unseres Lebenstempos, so der Sozialphilosoph Hartmut Rosa, zwingt den modernen Menschen, immer mehr Handlungen in immer weniger Zeit zu vollbringen. Dabei gönnt das wettbewerbsorientierte kapitalistische Marktsystem keinem, sich eine Auszeit zu gönnen. Denn Stillzustehen bedeutet, zurückzufallen. Wer erfolgreich sein will, muss dem Druck des stetig beschleunigten Lebenstempos standhalten.
Dabei aber gelingt es dem modernen Menschen immer weniger, sich Zeit dafür zu nehmen, um sich auf Dinge oder Menschen ernsthaft einzulassen. Die Folge ist, dass einem die Welt immer mehr als „fremd“ oder „feindlich“ gegenübersteht. Denn die begehrten Resonanzerfahrungen – wie Rosa sie nennt – bleiben fortwährend aus. Welche Wege Rosa sieht, um wieder in ein resonantes Verhältnis zur Welt zu treten, erläutert er in der aktuellen Sendung des #Philosophischen-Experiments# im Gespräch mit Zlatko Valentić.


► Was ist Demo-crazy?
Macht es Sinn, die Demokratie zu kritisieren?
Der Philosoph Evert van der Zweerde zeigt im Gespräch mit Zlatko Valentić, was die Philosophie an der Demokratie auszusetzen hat








► Das Heilige sind wir!?
Zur Sakralität der Person.
Der Sozialphilosoph Hans Joas erläutert im Gespräch mit Zlatko Valentić die Entwicklung und Bedeutung der Menschenrechte. Joas zeigt, warum uns jede Person heilig sein sollte.


► Gelungen ungelungenes Leben!?
Zur Philosophie des gelungenen Lebens.
Was macht ein glückliches Leben aus? Die Philosophin Elif Özmen zeigt im Gespräch mit Zlatko Valentić die philosophischen Vorstellungen vom glücklichen Leben von der Antike bis heute.