EMMA UND EGINHARD, Oper in 3 Akten von Georg Philipp Telemann
Kaiser Karl der Große hat eine Tochter namens Emma. Sie liebt den Schreiber des Kaisers, einen bürgerlichen Menschen. Während ihr Geliebter bei ihr schläft, fällt draußen Schnee. Damit seine Fußspur ihn nicht verrät, trägt Emma ihren Geliebten auf ihrem Rücken von dannen.
Die Gänsemarktoper in Hamburg war im Barockzeitalter äußerst beliebt. Die Oper Venedig und diese Oper in Hamburg waren Partnerbühnen. Georg Philipp Telemann hat die Gänsemarktoper geleitet. Die Geschichte von Emma und Eginhard, die für ihre Liebe Schwerstarbeit leisten, und um ein Haar hingerichtet worden wären, gehört zu den schönsten Musikstücken des Barock.
Emotional bewegend die Trauermusik im letzten Akt und die melodiösen Duette der Liebenden. Kaiser Karl: ein charakterstarker Komiker.
Spannend und informativ.
► Liebe als Schwerstarbeit (10vor11, Sendung vom 28.09.2015)
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► Karl der Große
Seit dem Tod Karls des Großen im Jahr 814 n.Chr. sind 1200 Jahre vergangen. Wir feiern 2014 einen Kaiser aus einer fremden Welt. Seine Kennzeichen: Glaube, Wissen und Gewalt. Karl Martell (der „Hammer“, Großvater Karls) besiegte die Araber, die schon als Eroberer in Südfrankreich standen. Dessen Sohn König Pippin baute an einem fränkisch-römischen Großreich. Karl, der Enkel, setzt dieses Werk fort. Er errichtet die Grenzen Europas auf machtvolle Weise. Alle drei Herrscher schlagen eine Brücke zur Antike. Karl regierte mit Heeresmacht. Seine Herrschaft beruhte aber im Kern auf Bildungseinrichtungen, die er gründete (Klöster und Domschulen). Dieser Herrscher sprach Mosel-Fränkisch, das etwa so klang wie Menschen heute in Aachen sprechen. Er verstand aber auch Latein. In den heißen Bädern von Aachen saß er oft mit 100 Gefährten im Bassin und regierte.
Ein Blick in diese Welt des Mittelalters ist faszinierend. Die Nächte sind dunkel, weil Kerzen teuer sind. Zeit im Überfluss. Man trifft auf wenig Menschen. Aber die Geister sind spirituell bewegt und hell. Hier entstand Europa als Embryo.
Johannes Fried, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main, einer der kompetentesten Mittelalterforscher, beschreibt die Epoche und das Leben des Kaisers Karl.
Spannend und informativ.
► Des Kaisers goldene Nase
Als Kaiser Otto III. in Aachen das Grab Karls des Großen öffnen ließ, war dessen Leichnam verblüffend gut erhalten. Überraschend war jedoch, dass Karl saß und nicht – wie zu erwarten gewesen wäre – lag.
Eine Beschädigung an der Nase ließ Kaiser Otto III. sofort durch einen Goldschmied ausbessern. Dafür entnahm er dem Leichnam einen Zahn – eine von später vielen Reliquien des durch Barbarossa heilig gesprochenen Kaisers.
► Goethe und Napoleon
Während des Kongresses von Erfurt im Jahre 1808 befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Fast hätte zu diesem Zeitpunkt ein Gleichgewicht in Europa entstehen können. In dieser besonderen politischen Situation traf der Kaiser den berühmten deutschen Dichter und Geheimrat GOETHE.
Dr. Gustav Seibt, Historiker und Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, über Napoleon, Goethe und den besonderen historischen Moment, in dem sie einander begegneten: Der Mann des Gleichgewichts (homo compemsator) und der geniale Macher (homo faber).