"Was ist Erkenntnis?"
Die "Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant ist bekannt. Jetzt publizierte Jochen Hörisch, Literaturwissenschaftler an der Universität Mannheim, sein Buch "Kritik der unreinen Vernunft". Im Kern steht der bahnbrechende Theoretiker der Kritischen Theorie Alfred Sohn-Rethel. Ein wichtiger Aspekt der "Dialektik der Aufklärung", so Hörisch und Sohn-Rethel, beruht auf der Beobachtung, dass erst die industrielle Praxis und der Welthandel die Abstraktionen erfand. Danach zogen die klassischen Philosophen wie David Hume und Immanuel Kant daraus die Konsequenzen von Rationalität und Aufklärung: erst tun die Menschen etwas, danach ziehen sie daraus Einsichten. Diese Beobachtung stellt die Erkenntnis vom Kopf auf die Füße. Dass die Wurzel des die Welt übergreifenden Denkens im Geld und dem Warentausch ihre Wurzel hat, macht die Vernunft "unrein", aber umso vitaler. Jochen Hörisch: Was ist Erkenntnis?
"Ein Kapital namens Vertrauen"
Was setzt in der freien Wirtschaft die Dynamik besonders in Gang? War es die Dampfkraft, waren es die Fabriken, sind es die neuen Produkte? Oder bestimmt über die Dynamik der Verbraucher? Wie funktionieren die Quantensprünge in der Ökonomie? Gibt es ein Kapital, das für Geld allein nicht zu haben ist? Prof. Dr. Hartmut Berghoff, Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Göttingen, berichtet.
"Die Erfolgsgeschichte des Geldes"
Geld hat so viele Gesichter, wie es Menschen gibt. In seiner dynamischen Erfolgsgeschichte als Yen, Yuan, Dollar, DM, Franken, Euro oder Gold konkurriert es mit anderen machtvollen Medien des Erfolgs. Liebe, Macht, Recht und Wahrheit gelten als für Geld nicht käuflich. Haben sie ihre eigene Währung? Der Soziologe und Ökonom Prof. Dr. Dirk Baecker von der Universität Witten-Herdecke berichtet.
"Geld verschwindet in der Hand"
Geld ist der offenen Gewalt überlegen. Deshalb ist keine moderne Zivilisation bekannt, die auf das Zaubermittel Geld verzichten kann. Jemand, der sich aufs Geld verlässt, hat mit ungewisser Zukunft zu tun. Das ist die "Unruhe des Geldes". Ursprünglich wurde das Zaubermittel Geld erfunden, um Unsicherheit zu beseitigen. Tatsächlich, sagt der Ökonom und Soziologe Prof. Dr. Dirk Baecker, ist die Unruhe der Treibsatz des Geldes. Über Geldwert und Geldverlust im Verlauf der Zeiten.