Aus dem Archiv: „Das verlängerte Gewissen des Pentagon“


Der Inspector General des Pentagon ist ein unabhängiges Kontrollorgan, das in der Verfassung der USA verankert ist. Er gilt als „das verlängerte Auge, Ohr und Gewissen“ des US-Verteidigungsministers. Er untersucht nicht nur die Kosten der Streitkräfte, sondern auch ihre Verbrechen und ist der Inspektor für die Qualität der Waffen und der Ausbildung der Truppe. Die Einrichtung stammt aus der Tradition des aufgeklärten 18. Jahrhunderts. Sie wurde in den USA eingeführt durch den preußischen General von Steuben, der noch Friedrich dem II. von Preußen gehorchte und General Washington im Unabhängigkeitskrieg diente. Joseph E. Schmitz, derzeitiger Inspector General des Pentagon, berichtet.

► „Das verlängerte Gewissen des Pentagon“ (10 vor 11 vom 06.06.2005)



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► „Die Fratze des Barbaren“

Der letzte der Nürnberger Kriegsverbrecher Prozesse hatte den Namen „OKW-Prozess“ und richtete sich gegen hohe deutsche Militärs. Stellvertretend für das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und die Elite des deutschen Militärs wurden angeklagt: Feldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb, die Panzergeneräle Hoth und Reinhardt, der Generalstäbler Warlimont, sowie verschiedene Front- und Etappenbefehlshaber. Es war eindeutig, dass unter dem Verantwortungsbereich dieser Generäle Kriegsverbrechen begangen worden waren, sagt der Historiker Jörg Friedrich, verwirrend aber für die Richter und Prozessbeobachter war zugleich, dass niemand den Angeklagten, wenn man ihre Erscheinung ansah, diese Verbrechen zutraute. Wo liegt der Punkt, an dem zivilisierte Menschen dennoch zu „Instrumenten der Vernichtungswut“ werden? Der Prozess enthüllte keine „Fratze des Barbaren“, sondern beleuchtete voll den Umschlag von militärischer Schwäche in Brutalität, wie sie für den Krieg charakteristisch ist.



► „Die Suche nach einem gemeinsamen Nenner des Bösen“

Vor fünf Jahren wurde der mächtige Minister Cools, der „Patte von Lüttich“, erschossen. Die Aufklärungsarbeit der Justizbehörde blieb unzulänglich. In der gleichen Provinz Belgiens führten jetzt die Verbrechen und Morde des Mädchenhändlers Marc Dutroux zur Verstörung in der Bevölkerung. Durch die Verhaftung des Geschäftsmannes und Pädophilen Niehul ist zwischen den Verbrechensfällen Cools und Dutroux auch noch eine Vernetzung entstanden. Die belgische Justizbehörde wusste als Antwort auf den Vertrauensschwund nichts Besseres als ein Verfahren auf Amtsenthebung gegenüber dem einzigen Untersuchungsrichter, Connerotte, der die Aufklärung energisch in Gang gesetzt hat. Peter Sartorius, Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung, hat die Tatorte in Wallonien besucht und berichtetüber seine Eindrücke. Die Landschaft um Lüttich und Charleroi gehörte ehemals zu den reichsten Industriezonen Europas und befindet sich heute im Verfall. Bei einem Wegfall des Grundvertrauens in den Staat, entsteht, sagt Peter Sartorius, immer eine Hauptlinie des Interesses: DIE SUCHE NACH EINEM GEMEINSAMEN NENNER DES BÖSEN. Gibt es einen solchen gemeinsamen Nenner oder ist das Böse tausendköpfig?



► „Al Quaida“

Zwölf Flugzeuge sollten gleichzeitig über dem Pazifik zum Absturz gebracht, der Papst auf den Philipinen ermordet werden, und ein Flugzeug auf das Hauptquartier des CIA in Langley stürzen. Oliver Schröm hat die Wurzeln und Pläne der Al Quaida in seinem neuesten Buch untersucht. Eine Hauptrolle spielt die Nr. 2 des Terrornetzes Khalid Scheich Mohammed.