Aus dem Archiv: „Was wir bauen, wirkt auf uns zurück“


Richard Sennett gehört zu den bekanntesten Soziologen in der Welt. Er lehrt in New York und an der London School of Economics. Zu seinen großen Themen gehören die menschliche Arbeitskraft (sein letztes Buch heißt „Handwerk“), die Städte (er leitet das Projekt „Urban Age“), Öffentlichkeit (eines seiner Standardwerke heißt „The Fall of Public Man“) und die Rückwirkung aller Bauten und Werkzeuge auf uns selbst.

Gleich ob eine Menschenhand mit dem Hammer oder mit einem Cello arbeitet, schwer sind nicht die Kraftgriffe, sondern die Feingriffe: ganz leicht zu hämmern, das ist die Kunst. Sinnlichkeit, sagt Richard Sennett, ist in dieser Hinsicht die Basis aller Wissenschaft.

Begegnung mit dem großen Soziologen Richard Sennett in London.
► „Was ist „Mitte der Macht“?“ (News & Stories vom 01.08.2010)



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► „Artenvielfalt in der Kultur“

In Deutschland sind für Kultur grundsätzlich die Länder zuständig. Zunehmend aber gibt es Fragen, die die gesamte Republik, deren Öffentlichkeit und Kultur berühren und die auch den Bundestag und die Bundesregierung beschäftigen. Dazu gehören das neue Stiftungsrecht, das Konzept der auswärtigen Kulturpolitik, die kulturelle Positionierung Europas, die Umsetzung des Prinzips der Vielfalt, die das Grundgesetz garantiert, und die Frage, wie man auf der Ebene von Denkmälern das öffentliche Selbstbewusstsein und die Rückerinnerung ausdrückt.

Diplom-Soziologin und Ministerin a.D. Monika Griefahn, Mitglied des Bundestages, in der SPD-Fraktion zuständig für Kultur, berichtet, warum Monokultur zu bekämpfen und kulturelle Nischen zu schützen sind.



► „Hauptsache, das Publikum klatscht“

Theater, welche Oper, Ballett und Sprechbühne vereinigen, heißen Drei-Sparten-Theater. Heute sind solche Theater dadurch gefährdet, dass ihre Subvention gestrichen wird. Dadurch entsteht aber auch eine neue Freiheit. Manche Angehörige des Nachwuchses können hoffen, unerwartet zum Star zu werde, weil das Theater auf billige Bewerber zurückgreifen muss. Fräulein A. Gish nutzt die Situation für eine Bewerbung.

Mit Peter Berling als Intendant.



► „Die Waffe der Öffentlichkeit“

Als die Putschisten im August 1991 das unabhängige Central-Film-Museum in Moskau, das dem Filmverband gehört, besetzen wollen, überzeugte dessen Leiter, Naum I. Kleiman die Abgesandten, dass es keine gesetzliche Grundlage dafür geben kann: Öffentlichkeit und Filmkunst sind unantastbar. Die Besatzung zogen wieder ab.