Gesichter lesen gehört seit der Antike zur Orientierung im Alltag und war die große Kunst der Seher im Orient. Mit dem Wiedererkennen Gottes im Menschenantlitz durch Lavater im 18. Jahrhundert und dem Aufkommen des Polizeifotos im 19. Jahrhundert, wird versucht, die Physiognomik zur Wissenschaft zu machen. Claudia Schmölders hat in ihrem spannenden Buch „Das Vorurteil im Leibe“ die außerordentlichen Chancen für Irrtümer, aber auch das hohe Maß an Menschenkenntnis beschrieben, das mit Gesicht lesen verbunden ist. Eigentlich, sagt sie, ist das Gesicht das einzige Nackte, was vom menschlichen Körper übrig ist, aber gerade dieses nackte Gesicht trägt auf verblüffende Weise alle Masken der Kultur. Es sagt die Wahrheit und es lügt wie gedruckt.
► „Eines jeden Menschen Geschichte steht in seinem Gesichte“ (News & Stories von 13.05.1996)
Sehen Sie dazu auch auf dctp.tv
In der Genforschung arbeitet eine Gemeinschaft von etwa 100.000 Menschen an der Entschlüsselung des Genoms und der Versetzung der Grenzsteine, die die Umrisse von Forschung und künftiger Praxis markieren. Kann die Politik dieser Forschung Grenzen setzen? Wird es Menschenparks geben? Eine Begegnung mit der Omnipotenz.
Grenzen liegen, sagt der Molekularbiologe und Arzt Prof. Dr. Jens Reich, vorwiegend in der Vielfalt der Natur und der Undurchschaubarkeit ihrer Vernetzung. Insofern, sagt er, sind alle Versuche zur genetischen Verbesserung des Menschen Crashtests mit ungewissem Ausgang.
Gibt es eine Sprache des Körpers? Eine Sprache der Liebe und des Herzens? Eine Sprache der Technik und der Schraubenschlüssel? Oder sind das nur bildhafte Umschreibungen? Und Sprache ist nur das, was eine Grammatik hat? Worin besteht die seltsame, den Menschen angeborene, Kunstfertigkeit, dass sie sich über Sprache wirksam verständigen können? Prof. Dr. Jürgen Trabant, FU Berlin, berichtet.
In einem besonderen Hochhaus des Massachusetts Institut of Technology (M.I.T) in Boston werden neue Formen der KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ entwickelt. Soziale Nähe, Emotionen, Geschmeidigkeiten der Bewegungen, Nano-Technologie und die Beherrschung von Zeitmaßen, die den traditionellen Gliedern der Menschen verwehrt ist, sind die Ziele, in deren Richtung sich die Evolution des ROBO SAPIENS bewegt.
Werden einst intelligente Maschinen Menschenrecht beantragen können? Der leitende Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Peter Satorius, hat das Artificial Intelligence Laboratory in Boston besucht und berichtet.