Henry Kissinger, George Shultz, Sam Nunn und William Perry, einst entschiedene Praktiker der Abschreckungsstrategie im Kalten Krieg, d. h. der Atombombe, nennt man wegen ihrer aufsehenerregenden neuesten Vorschläge die „4 Apokalyptischen Reiter“. Diese Reiter sind im Evangelium des Johannes Sinnbild und Warnung für Pest-Krieg-Hunger-Tod. Die „four horsemen“ fordern die Ächtung und Beseitigung der Atomwaffen in der Welt. Sie machen dafür als Praktiker realistische Vorschläge. Sie geben mit ihrem Vorstoß, der sog. Null-Option, dem strategischen Denken der U.S.A eine neue Dynamik, die zu den Überlegungen des Präsidenten Obama passt. Begegnung mit Henry Kissinger, Sam Nunn und dem Abrüstungsexperten Botschafter Richard Burt. Burt war Botschafter in der Bundesrepublik und gehört dem Center for Strategic Studies an. Henry Kissinger war, wie bekannt, U.S.-Außenminister in der Zeit von Präsident Nixon und ist als Berater und in Stiftungen höchst aktiv. U.S.-Senator Sam Nunn war Vorsitzender des Streitkräfte-Ausschusses des Senats und gehört zu den führenden militärpolitischen Praktikern der U.S.A..
► „Abschied vom Gleichgewicht der Kräfte“ (10 vor 11 vom 2010.04.26)
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► „Krieg geht nicht vom Volke aus“
Egon Bahr, ehemaliger Kanzleramtschef und heute international bekannter Sicherheitsexperte, über die Frage: Wem sprechen wir das Recht zu, über Krieg und Frieden zu entscheiden? Als die Enzyklopädie in Frankreich erschien (1757), galt noch der Kabinettskrieg. Fürsten entschieden über den Krieg. Dann kam eine Periode des Volkskrieges; eine brutale Form des Kriegs, der sich jedoch oft auf den Volkswillen stützte. Im Kalten Krieg kehrte die Entscheidungsmacht zurück zu einer kleinen Elite von Experten. Zu schrecklich wären die Folgen eines Irrtums gewesen. Auf Emotion oder Demokratie kam es im Gleichgewicht der Abschreckungskräfte nicht an. Was gilt heute? An der Schwelle zum 21. Jahrhundert? Lassen sich Krieg, demokratische Mitbestimmung und Menschenrecht voneinander trennen?
Harald Kujat ist der höchstrangige General in der NATO. Dort geht es derzeit um eine Transformation der transatlantischen Strategien. Fast alle Militärtraditionen des 20. Jahrhunderts geraten auf den Prüfstand und messen sich an den neuen Herausforderungen des Informationszeitalters. Gleich bleiben aber, sagt General Kujat, die politisch-militärischen Analysen, die Carl von Clausewitz in seinem BUCH VOM KRIEGE niedergelegt hat. Clausewitz vergleicht die Waffensysteme mit dem Heft eines Messers. Die Klinge, sagt er, seien die menschlichen Kräfte: der Mut, das sich Zurechtfinden im Gelände, das Motiv der Kämpfer. Hat sich heute dieses Verhältnis umgekehrt? Bilden die intelligenten Waffen die Klinge? Und die Motive der Menschen das Heft des Kriegsmessers? Eine Übersicht über das strategische Denken, über Krieg und Frieden im Informationszeitalter aus erster Hand.
1832 wurde die Fremdenlegion begründet. Es war eine Söldner-Truppe, in die sich Abenteurer, politisch Verfolgte, gelegentlich auch Straftäter, retteten. Die Truppe diente dem Imperium Frankreich. In den Kriegen gegen die Berber, im Krimkrieg, bei der Verteidigung von Kaiser Maximilian in Mexiko, in Indochina, in Syrien, Algerien, im Kessel von Dien Bien Fu, im Kongo, bei Kolvezi und nicht zuletzt im Golfkrieg entwickelten die Regimenter der Fremdenlegion ihren besonderen Elitegeist. Schon Ernst Jünger zog es 1913 in die Fremden Legion. Die Befehlssprache ist Französisch, die Umgangssprache und vor allem das Vokabular der Lieder rekrutieren sich aus fast allen Ländern der Welt. Es geht um die internationalste Elitetruppe der Welt.