Von Marcel Duchamp stammt eines der merkwürdigsten Kunstwerke: eine Glasmalerei. Einerseits sind Männer versammelt. Auf der anderen, die soeben vergewaltigt oder nur entkleidet wurde. Vor dieses Bild setzt sich Marcel Duchamp. Eine nackte Frau sitzt ihm gegenüber. Sie spielen Schach.
Am Beispiel dieses Bildes und der lebenden Installation, die sich vor dieses Bild gesetzt hat, erläutert der Hirnforscher Prof. Dr. Detlef B. Linke das Prinzip: UNVEREINBARKEIT. Es gibt Gegensätze, die durch nichts in der Welt (auch nicht durch ihre Gegensätze) miteinander in Verbindung zu bringen sind. Dies gilt hauptsächlich für zahlreiche Aktivitäten des Gehirns.
Menschen und ihre Hirne sind, sagen Duchamp und Detlef B. Linke, „zölibatäre Maschinen“. Sie sind auf Missverständnisse und das Zölibat geeicht. Alle Verständigung ist Schein. Das garantiert die dauerhafte Gesprächsbereitschaft in ganz Babylon.
► „Das Absurde als Garant der Kommunikation“ (Prime Time vom 08.11.1998)
Das Schwarmverhalten von Fischen und Vögeln ist bekannt. Diesem Verhaltensmodus wohnt eine besondere Intelligenz inne. Die Schwarmintelligenz selbst geht im Verhalten des einzelnen Fisches auf drei robuste Verhaltensregeln zurück. Gemeinsam führen sie zu Reaktionen, die von außen rätselhaft erscheinen, aber für das Überleben erfolgreich sind.
Wie intelligent sind Fische? Sind sie stumm? Können sie riechen? Haben wir Menschen Eigenschaften mit ihnen gemeinsam? Was ist der Fisch in uns?
Der Verhaltensbiologe Prof. Dr. Jens Krause über eine der erfolgreichsten Erfindungen der Evolution.
Sehen Sie dazu auch auf dctp.tv
► „Die Waffe der Öffentlichkeit“
Als die Putschisten im August 1991 das unabhängige Central-Film-Museum in Moskau, das dem Filmverband gehört, besetzen wollen, überzeugte dessen Leiter, Naum I. Kleiman die Abgesandten, dass es keine gesetzliche Grundlage dafür geben kann: Öffentlichkeit und Filmkunst sind unantastbar. Die Besatzung zogen wieder ab.
Naum I. Kleiman, geboren in Kischinow in Moldawien, aufgewachsen in Sibirien, wohnhaft in Moskau, ist ein engagierter Anhänger der freien Öffentlichkeit und widmet sein Leben im übrigen der Filmgeschichte und dem Sammeln von Filmen und Dokumenten. Er begann als Chef des Eisenstein-Museums und ist jetzt Kern der Erneuerungsbewegung der russischen Filmgeschichte.
Ein persönliches Portrait von Naum I. Kleiman.
Am 14.3.1972 wurde einer der größten Verleger Italiens, Giangiacomo Feltrinelli, durch eine Sprengladung auf rätselhafte Weise getötet. Seine Frau Inge Feltrinelli und sein Sohn führen den Verlag, der auch Buchhandlungen besitzt, erfolgreich fort.
Welche Chancen haben Bücher in Italien? Bedroht das Tele-Imperium Berlusconis das Bücherlesen?
Gespräch mit Inge Feltrinelli.