Aus dem Archiv: Kommunikation ist Politik


200 Jahre Deutsch-Russische Beziehungen ergeben einen verblüffenden Überblick, an dem sich die aktuelle Außenpolitik orientieren sollte. In dieser spannenden Geschichte zweier Länder gibt es existenzbedrohende Konflikte, Zeiten heiliger und unheiliger Bündnisse und Zeiten des gleichgültigen Nebeneinanders. Dabei haben sich Unaufmerksamkeit und Leichtfertigkeit für beide Seiten stets bitter gerächt. Der Historiker Prof. Dr. Michael Stürmer, Chefkorrespondent der WELT und Verfasser einer Putin-Biografie, berichtet.

► „Kommunikation ist Politik“ (10 vor 11 vom 23.06.2008)


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► „Sündenbock vor Publikum“

Zwischen dem 16. und 25. Dezember 1989 erfüllte sich das Schicksal des rumänischen Präsidenten Ceaucescu und seiner Frau Elena. Wurde durch den Tod dieser „Sündenböcke“ die wahre Revolution begraben? Traten in Rumänien lediglich neue Herrscher an die Stelle der alten? Milo Rau rekonstruiert den historischen Augenblick des Prozesses und der Erschießung. Ein bewegendes Drama in der Tradition des Realtheaters von Peter Weiß.



►“Attraktivität der aggressiven Verführung“

Eine der berühmten Melodien Verdis heißt: „Ach wie so trügerisch sind Weiberherzen“. Die Arie singt der Herzog von Mantua, der alle Frauen betrügt, sie vergewaltigt, sie ausnutzt und wegwirft. Bei Verdi gehen alle Menschen in der Umgebung dieses Herzogs tragisch zugrunde, nur ihn, den aggressiven Verführer, trifft keine Strafe. Das deckt sich mit einer Beobachtung in der Evolution: Die gewalttätige Verführung enthält für die Fortsetzung der Art einen messbaren Vorteil. Wie kommt es, dass unliebenswürdiges Verhalten, das wir nicht mögen, einen solchen Wettbewerbsvorteil davonträgt?



► „F.P. 1 antwortet wieder“

Welche Nutzlast an Fantasien und Realismus transportiert das Leitmedium des 20. Jahrhunderts, das Kino? Der Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin, Hanz Helmut Prinzler, kartografiert Abschnitte der Filmgeschichte. Vor kurzem gab er mit Wolfgang Jacobsen den Bildband SIODMAK BROTH heraus. Er ist den Filmen zweier Eideshelfer der Filmgeschichte gewidmet: dem Regisseur Robert Siodmak, geboren 1900, und dem Drehbuch- und Buchautor Curt Siodmak, geboren 1902 in Sachsen. Eines von Curt Siodmaks Drehbüchern heißt: „F.P. antwortet nicht“. Es handelt sich um eine stählerne Start- und Landesanlage mitten im stürmischen Atlantik, die exakt zwischen Europa und den U.S.A. auf Anflüge wartet. Hans Helmut Prinzler berichtet.