Von Vier-Sterne-General Schwarzkopf ist bekannt, dass er Clausewitz‘ „Das Buch vom Kriege“ im Original liest. Er hat auch Guderians Schriften und Erwin Rommels Schrift „Infanterie greift an“ zu sich genommen. In unserem Magazin haben wir den Journalisten Kurt Kister von der Süddeutschen Zeitung zu Gast, der für seine soliden Kenntnisse auf dem Gebiet des modernen Krieges bekannt ist. Es geht darum, das erste Kapitel des berühmten Buches von Clausewitz im Wortlaut zu lesen: Die Natur des Kriegs, „die Träumereien, die sich der Krieg von seiner absoluten Gewalt macht“, die prinzipielle Maßlosigkeit des Krieges, die „Gegenwirkung der tatsächlichen Verhältnisse, die die menschlichen Kräfte, die Subjektivität und die Politik wieder in ihren Rang einsetzten“, „der Vorrang der Verteidigung vor dem Angriff“. Hochinteressante Texte, die keiner bisher genau kennt, die aufgrund der Erfahrung der Feldzüge Napoleons von Clausewitz geschrieben sind und so verblüffend 190 Jahre später auf den Golfkrieg passen.
► Das Buch vom Kriege (News & Stories vom 13.05.1991)
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► Eine Heldengeschichte des Kaiserreichs
Die erste deutsche Einheit, das Kaiserreich von 1871, stützte sich emotional auf ein Reitergefecht, das eine kriegsentscheidende Bedeutung hatte: den Todesritt der Magdeburger Kürassiere und Ulanen bei Vionville und Mars-la-Tour. Es handelt sich um die letzte wirksame Reiterschlacht der Kriegsgeschichte. Kurt Kister, Stellvertretender Chefredakteur der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, der Geschichte studiert hat, über diese Heldengeschichte aus dem Kaiserreich.
Als der studentische Protest ausbrach, war er 10 Jahre alt. Mit 20 Jahren erlebte er den deutschen Herbst von 1977, mit 32 Jahren die Wende. Nichts spiegelt den wechselnden Charakter der vorüberziehenden Jahrzehnte so wie ein Menschenleben. Begegnung mit dem Journalisten Kurt Kister, geb. 1957: Ein Mann von 50 Jahren.
► Kenntnis der Notausgänge / Rettungswege aus der Titanic / Enzyklopädie der Kriege
Der Philosoph Hans Blumenberg beschreibt eine instruktive Szene: Ein Museumsbeobachter steht vor dem Bild eines Schiffsuntergangs. Er glaubt, er stünde vor einer Abbildung. Das ist ein Irrtum, sagt Blumenberg. »Wir alle sind längst eingeschifft«. Deshalb ist Kenntnis der Notausgänge eine Disziplin aller Künste. Das gilt auch für das »Chamäleon Krieg« (Clausewitz). Es tritt in ältesten und ernstesten Formen immer erneut uns vor Augen. Zuletzt in Kabul. Der französische Autor Jean-Yves Jouannais, Paris, schrieb das Buch M.O.A.B., eine Enzyklopädie der Kriege, auch dazu wird es einen Film geben.
Mit Muriel Pic, Peter Weibel (aus Karlsruhe) und Alexander Kluge.