Aus dem Film DER DRITTE MANN mit Orson Welles weiß man, dass die Metropole Wien einen Unterbau besitzt: unterirdische Kanäle, aber auch eine Fülle von Katakomben und versteckten Plätzen, an denen die Toten liegen. Dieser Untergrund ist für Überraschungen gut, gruselig und unheimlich. In Zusammenarbeit mit Spiegel TV ein spannender Besuch im Untergrund von Wien.
► Die Stadt des Dritten Mannes (News & Stories vom 13.10.1997)
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► Der Teufel gründet eine Stadt
Im ersten Kapitel von Miltons PARADISE LOST stürzt Luzifer, aus dem Himmel verstoßen, wie ein Geschoss auf die Erde. Später gründet er, tief unter Jerusalem, eine gewaltige Stadt. Die Urbanistin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Alice Gavin, University of Oxford, beschreibt den starken poetischen Ausdruck dieser negativen Utopie. Zugleich berichtet sie von der Beziehung, die James Joyce zur Stadt hatte. Sein ULYSSES handelt ja von der Stadt und der Sprachenwelt Dublins. In Triest, wo Joyce lange Zeit als Sprachlehrer tätig war, hielt er Vorträge über Daniel Defoes ROBINSON CRUSOE. Auch auf seiner einsamen Insel bleibt Crusoe konsequent Städter und bürgerlicher Unternehmer. Ein eindringlicher Beitrag zum PRINZIP STADT und der POETIK DER STADT.
► Wem gehört eigentlich die Schönheit?
Beutekunst um 1800. Schon die Armeen der Großen Französischen Revolution, die ins übrige Europa vorstießen, beschlagnahmten fremde Kunstwerke und schafften sie in die Metropole Paris. Begründung: „Fast spontan bewegen sich diese Werke der Kunst in die Hauptstadt der Freiheit nach Paris“. Diese Praxis setzte Napoleon nach seinen Siegen mit Energie fort. Der spätere Dichter und Nachschuboffizier Napoleons, Henri Beyle, der sich Stendhal nannte, gehörte in Norddeutschland zu den Beauftragten, die die Bibliotheken und Kunstsammlungen durchforsteten und die Beute nach Frankreich transportieren ließen.
Dominique-Vivant Devon war das „Auge Napoleons“ in dieser Sache. Ein differenzierter Kenner der Kunstszene, der dann das Musée Napoléon im Louvre verwaltete, nachdem er kundig die Kostbarkeiten Wiens und deutscher Staaten in Paris gebündelt hatte. Nach dem ersten Sturz des Kaisers im Jahr 1814 gelang es Frankreich, die Schätze dort vor der Restitution zu bewahren. Nach Waterloo wurde dann der Louvre ziemlich leer. Fragen der Beutekunst sind im Jahr 2017 so aktuell wie 1800.
Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Mitglied des Collège de France, tätig an der TU Berlin ist eine engagierte Opponentin mancher unkritischen Haltungen im Zusammenhang des Humboldt Forums und trat aus dessen Beirat zurück. Sie berichtet auf Grund ihres Werkes über Beutekunst.
► Versunkene Schätze
In der Zeit der Kaiser von Byzanz, etwa um 750 n.Chr., versank vor der antiken Metropole Alexandria und vor dem Nil-Delta vor Aboukir ein Stück der ägyptischen Küste im Meer. Auf dem Meeresgrund sind die Städte Heraklion und Kanopis, Tempelanlagen und der Palast der Kleopatra zu finden. Der Unterwasser-Archäologe Franck Goddio und sein Team haben die in diesen Unterwasserruinen enthaltenen Schätze archäologisch erforscht und zum Teil gehoben. Es sind Riesenstatuen von Pharaonen und Göttern, ebenso wie Goldfunde und Kunstwerke von großer Schönheit darunter. Diesen Schätzen ist die große Ausstellung „Versunkene Schätze Ägyptens“ im Martin-Gropius-Bau, Berlin, gewidmet.
Der Taucher und Archäologe Franck Goddio berichtet über die Unterwasserarbeiten, die Hebung der Objekte und ihren Transport. Es geht um den Gott Osiris, der von bösen Geistern zerstückelt wurde, die sogenannte „Schwarze Göttin“, eine antike Figur von besonderem Wert, um das Antlitz des einzigen Sohnes Cäsars, der ermordet wurde, und die Kolosse ehemaliger Pharaonen. Begegnung mit dem Unterwasser-Archäologen Franck Goddio.