Neu auf dctp.tv: Verratene Ideale


Eine erregende Dokumentation über die chinesische Kulturrevolution

Eine der seltsamsten Massenbewegungen des 20. Jahrhunderts war die Chinesische Kulturrevolution. Von ihr handelt der Film „Morning Sun“ von Carma Hinton und Geremie R. Barmé (Australien). Die erregenden Bilder dieser Dokumentation zeigen eine „Revolution innerhalb der Revolution“, die teils spontan, teils von oben angeordnet war, zahllose Opfer kostete und in ihren Einzelheiten immer noch unbekannt ist. Es geht um verratene Ideale. Zugleich aber auch um den selbstbewussten Aufbruch einer neuen Generation, der scheiterte.

► Verratene Ideale (10vor11 vom 07.07.2003)


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► China-Lexikon
Er ist Experte für Chinas Gegenwart. Mit der gleichen Genauigkeit untersucht er als Sinologe frühe Texte der Han-Dynastie aus der Zeit um Christi Geburt. Er schrieb das Buch „Die 101 wichtigsten Fragen – China“. Er kann selber als China-Lexikon gelten. Die menschliche Zivilisation entstand auf dem Globus vermutlich zweimal unabhängig voneinander: in China und in Europa. Es lohnt sich, diese Unterschiede und das darin enthaltene Denken zu erforschen, so Prof. Dr. Hans Van Ess, LMU München.


► Die 8 Säulen Chinas
Der China-Experte und Zukunftsforscher Prof. Dr. John Naisbitt war Stellvertretender Erziehungsminister unter Kennedy und hat die Begriffe Globalisierung und Mega-Trend erfunden. In seinem (mit seiner Frau Doris geschriebenen) Buch DIE ACHT SÄULEN. MEGATRENDS IN CHINA entwickelt er eine Theorie, die den rasanten Vorwärtskurs Chinas begründet. Was ist vertikale Demokratie? Inwiefern liegen die Wurzeln der modernen chinesischen Politik tief in der Vorgeschichte dieses Landes verwurzelt? Wie eines seiner Vorbilder, der berühmte Ökonom Adam Smith, ist John Naisbitt Schotte, zugleich halb Däne und als Universitätslehrer und Praktiker tätig in den U.S.A. und in China. Begegnung mit John Naisbitt.


► BRÜDER, der Roman des neuen China
China befindet sich im Umbruch. Es ist charakteristisch für Gesellschaften, die sich plötzlichen Veränderungen gegenüber sehen (z. B. vom Mittelalter in die Moderne), dass deren Dichtkunst mit besonders rabiaten und drastischen Antworten aufwartet. Ein solcher drastischer Roman ist das Werk des chinesischen Dichters Yu Hua, der als Kandidat für den Nobelpreis gilt. Die starken Bilder dieses Romans erinnern an die fantastischen Figuren von François Rabelais (1494 – 1553) und ULYSSES von James Joyce (1882 – 1941). Zwei Brüder, der eine reich und böse, der andere gut und arm, suchen ihr Glück. Keiner von beiden findet es im neuen China, so wenig ihre Eltern (sie sind Halbbrüder) ihr Glück in der Kulturrevolution fanden. Begegnung mit Yu Hua.


► Die Opiumkriege
Die Opiumkriege (1840 bis 1868) waren Präventivschläge des Westens gegen China. Sie entstanden in dem Moment, in dem sich chinesische Behörden gegen den Opium-Import durch britische Kaufleute wehrten. Sie endeten mit der Öffnung der chinesischen Häfen für den Opiumhandel und andere Westwaren, mit der Abtretung Hongkongs und dem Autoritätsverlust der chinesischen Kaiser. Die machtvolle Modernisierung, die China im 20. Jahrhundert erlebte, und die aus China heute einen Faktor der Weltwirtschaft machen, heißt es, resultiert aus dieser ursprünglichen Demütigung.


► Das Schnelle Pferd des Gedankens
Der Philosoph, Soziologe und Naturwissenschaftlich Prof. Dr. Wang-Hui in Peking gilt als der „chinesische Habermas“. Sein besonderes Interesse widmet er der Rekonstruktion und Verankerung der Phänomene des 21. Jahrhunderts in der 4.000-jährigen Tradition Chinas. Auf dem Hintergrund dieser Vielfalt zeigt sich die Differenz zwischen europäischem und chinesischem Denken, wobei die Worte und Begriffe, auch wenn sie ähnlich oder gleich klingen, etwas höchst Verschiedenes bezeichnen können. Akzeptiert man aber diese Verschiedenheit, entsteht Verständigung.

In dem Gespräch mit Wang-Hui geht es um die Phänomene „Masse“, „Staat“, „Liebe“, „Gemeinwesen“ und „Sprache“. Schon die Namen großer europäischer Philosophen erhalten in der chinesischen Sprache eine interessante Bedeutung. So heißt Karl Marx wörtlich übersetzt „das schnelle Pferd des Gedankens“, Immanuel Kant heißt „der große und körperlich robuste Tugendhafte“, Hegel kann man mit „das tiefe Meer“ übersetzen.