Versiegelte Zeit
In ihrer fast 200 jährigen Geschichte, hat die Fotografie „versiegelte Zeit“ hinterlassen. Im Festhalten des Augenblicks liegt die Faszination des belichteten Bildes. Die Spiegel-Reporterin Digne Meller-Marcowitsch, der Fotosammler und Feuilletonchef der F.A.Z. Wilfried Wiegand berichten. Außerdem ist ein Film von Sebastian Cramer zu sehen, in dem dokumentiert wird, wie die amerikanische Fotografin Annie Leibowitz die Wissenschaftlerin Gertrud Höhler portraitiert. Der letzte Film wurde durch die Camelot Filmproduktion, Abel Höhler und Marco Weber produziert.
► Faszination des belichteten Bildes (News & Stories vom 23.08.1993)
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► Ich bin Jäger des Augenblicks
Der chemisch-analogen Fotografie ist er treu. Gern fotografiert er in Schwarz-Weiß. 1/8-Sekunde Belichtungszeit ist für ihn ideal, weil ein solcher Moment, dem Schlag des Augenlides entspricht. Daher heißt eines seiner Bücher 1/8 SEKUNDE. So entstehen in seinen legendären Fotos „kristallisierte Augenblicke“.
Begegnung mit Jim Rakete und seiner Arbeit mit der Leica.
► Gegenbilder
Man sieht Trümmer aus einer Ruine in Aleppo. Auf einem anderen der neuen Bilder von Thomas Demand sieht man eine Geigenbau-Werkstatt. Sie steht in auffälligem Gegensatz zu den Algorithmen der digitalisierten Welt, wie sie von Silicon Valley ausgehen. In zwei anderen Werken Thomas Demands geht es um Filme. Einer dieser Filme heißt „Pacific Sun“. Das ist der Name eines im Taifun havarierenden Luxusdampfers. Die Wellenbewegungen der Katastrophe sind im präzisen Hin und Her der im Raum schwankenden Gegenstände wiedergegeben. Keine Menschen im Bild. Die Bilder Thomas Demands besitzen eine faszinierende Sogwirkung. Oft wählt er Pressefotos als Motiv, Fotos die ein Millionenpublikum bewegten. Solche Fotos sind keine bloßen Abbilder, sondern sie tragen die Erinnerungen von Millionen Menschen in sich. Thomas Demand baut in Papier solche Fotos nach, fotografiert sie im Detail. So entsteht eine zweite Realität, einer Anti-Realität. Wenn Besucher in den Museen diese Bilder betrachten, sehen sie dem schemenhaften Verblassen öffentlicher Bilder zu. Das ist das Gegenteil von etwas Statischem. Es enthält eine Bewegung, die dem Film verwandt ist. Einen besonders starken Eindruck hinterlässt ein Bild von Thomas Demand, das blühende Kirschbäume auf einem Hinterhof zeigt. Der Betrachter glaubt, man sei in Japan zur Zeit der Kirschblüte. Tatsächlich handelt es sich um einen Hauseingang, den soeben die Frau des Mörders verließ, der während des Marathons in Boston das legendäre Massaker auslöste.
Thomas Demands Werke sind künstlerlisch hochwirksame Gegenbilder zur bloß äußerlichen Aktualität. Gespräch mit dem Künstler Thomas Demand aus Anlass der Ausstellung „The boat is leaking, the captain lied“ der Fondazione Prada in Venedig.
► „Ich konnte den Kindern nicht in die Augen sehen“
Der japanische Fotograf Seiichi Motohashi filmt Menschen in der VERBOTENEN ZONE. Hier leben im radioaktiv verseuchten Gebiet Menschen und Tiere, die wohl alle sterben werden. Aber mit ihrer Hände Arbeit bringen sie Leben in die Erde und Leben auf diese Erde. Sie kennen die Orte, an denen die Strahlungen verhängnisvoll sind, und können die Orte unterscheiden, an denen die Strahlung zwar ebenfalls wirkt, aber der Weg zum Tod weiter ist.
► Mein Leben mit Heiner Müller
Am 30.12.1995 starb der große Dramatiker Heiner Müller. Fünf Jahre früher lernte er auf der Buchmesse in Frankfurt die Fotografin Brigitte Maria Mayer kennen, die seine Frau wurde. In einem eindrucksvollen Bild- und Textband mit dem Titel DER TOD IST EIN IRRTUM hat die Künstlerin den letzten Jahren Heiner Müllers (und damit dem „glücklichen Zusammenstoß“) ein Denkmal gesetzt.
► Fotografie für Anfänger
Der Fotograph und Radiomoderator Benjamin Jaworskyj vermittelt in seiner lockeren Art dem ungeübten Interessierten die Grundlagen der Fotographie. Er richtet sich in seinen Videos ganz bewusst an Anfänger ohne große Vorkenntnisse. Im Interview mit Philip Banse gibt er Einblick in seine Arbeit, erzählt wie seine Videos entstehen und warum er nicht das teuerste Equipment dafür wählt.