Im kalten Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die Führer der Linken, ermordet. Klaus Gietinger hat in seiner gründlichen Dokumentation die Komplizen dieser Morde porträtiert. Sie bildeten gemeinsam ein NETZWERK DES WEISSEN TERRORS. Die Morde blieben ungesühnt. In einem Fall war es der Richter selbst (der spätere Geheimdienstchef Canaris), der einen der Täter, den Oberstleutnant Vogel, aus dem Gefängnis befreite.
► „Diese Frau ist zu gefährlich“ – Über den Mord an Rosa Luxemburg
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► Römische Grausamkeit
Der Senat war von reichen Grundbesitzern beherrscht. Zwei Volkstribunen, die Brüder Gracchus, wollten durch Volksabstimmung eine gerechtere Umverteilung des Bodens erreichen. Nach der Verfassung der Republik waren ihre Argumente nicht zu widerlegen. Also musste man sie töten. Noch Rosa Luxemburg, die 1919 ermordet wurde, nannte sich in ihren journalistischen Artikeln in der Leipziger Volkszeitung GRACCHUS.
Der Sozialforscher Oskar Negt über die Geschichte der Brüder Gracchus und den Satz „Sozialismus oder Barbarei“, der eine wichtige Rolle in der Sozialdemokratie vor 1914 spielte.
► Sie nannte ihn „Seeräuber“
In einem Herbst der Zwanziger Jahre begann die „verrückte Liebe“ zwischen der jungen Studentin Hannah Arendt und dem Philosophen Heidegger in Marburg, der damals sein zentrales Werk „Sein und Zeit“ vorbereitete. Weil Hannah im Dritten Reich zur Emigration gezwungen war und Heidegger sich zeitweise als Nationalsozialist bemühte, war das Paar für viele Jahre getrennt. Sowohl das Werk von Heidegger wie das von Hannah Arendt enthält Spuren eines lebenslangen Dialogs über den Liebesbegriff. „Volo ut sis“ – „Ich will, dass du so bist, wie du bist“ trifft den Kern dessen, was für beide die Liebe ausmacht.
Briefe Heideggers an Hannah Arendt sind erhalten. Die Briefe von Hannah Arendt an Heidegger wurden sämtlich vernichtet. Dass Hannah Arendt ihren geliebten Philosophen „Seeräuber“ nannte, ist das Zeugnis Dritter.
Dr. Tatjana Noemi Tömmel hat in ihrem Buch „Wille und Passion“ den Liebesbegriff bei Heidegger und Hannah Arendt herauspräpariert und so einen spannenden „Nebeneingang zum philosophischen Werk beider“ erkundet.
► Russlands Diana: Galina Starowojtowa
Bei Rückkehr in ihre Wohnung in St. Petersburg wurde Galina Starowojtowa, Abgeordnete der DUMA, von einem Killer-Kommando mit Maschinenpistolen erschossen. Die Täter warfen ihre Waffen fort und flüchteten.
Dem schwer verletzten persönlichen Referenten der Abgeordneten gelang es, mit dem Handy eine Agentur zu benachrichtigen. So wurden er und die ermordete Politikerin gefunden. Wenige Stunden später wurden die ersten Blumen vor die Haustür gelegt. Die Welle von Emotionen und Trauer, die Russland ergriff, überrumpelte das politische Establishment. Schlagartig schlossen sich die bis dahin verfeindeten demokratischen Parteien zu einer Allianz zusammen. Die Tat wurde als Putschversuch interpretiert. Man kann nämlich nicht nur mit Panzern, sondern auch durch Terror putschen, sagt der Politiker Grigorij Jawlinskij.
Trauerfeier und Beerdigung fanden als Staatsakt unter massenhafter Beteiligung der Bevölkerung statt. Die Bilder erinnern an den Abschied, den Großbritannien von Diana nahm.