Wilhelm Schmidt-Biggemann: Kabbala, die Zahlen und das Alphabet Gottes
In der Zeit vor der Woche, in der Gott die Welt erschuf, „spielte“ er mit heiligen Buchstaben. Sie sind zugleich Zahlen. Zeichen, die die Welt regieren. Das ist das Thema der ältesten Quellen der Kabbala, des kleinen Buches Sefer Jetzira, das aus der Antike stammt und im 10. JH nach Christus bekannt wurde. Zu den Geheimnissen gehört dabei die Konstitution der Zahlen von Eins bis Zehn.
Eine wichtige Frage betrifft die Lücke zu den 22 Buchstaben des alttestamentarischen Alphabets und der heiligen Zahl Siebenundzwanzig. Es geht dabei um die „Suche nach dem verlorenen Buchstaben“ und um das Dunkle Alpha. Die Zahl Eins und der erste Buchstabe des Alphabets Aleph oder Alpha sind doppelbödig. Zu ihnen gehört ein Schattenbuchstabe, von dem das Überleben abhängen kann.
Professor Wilhelm Schmidt-Biggemann, FU Berlin, hat in seinem großen Standardwerk diese Fragen untersucht. Er schlägt den Bogen von der negativen Theologie zu den Systemen von Leibnitz, die sich zwischen Null und Eins bewegen und Grundlage der Digitalität sind bis zur Unschärferelation und den Algorithmen von Silicon Valley, in denen, sagt er, verblüffende Wiederaufnahmen von Fragmenten platonischen Denkens enthalten sind.
Begegnung mit dem Philosophen und Hochschullehrer Wilhelm Schmidt-Biggemann.
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