Mit dem Nobelpreis 2017 erhält der Physiker Rainer Weiss den Lohn für sein Lebenswerk
Der Nobelpreisträger Rainer Weiss, geboren 1932 in Berlin, gehört zur Physiker-Elite der USA. Nach abenteuerlicher Laufbahn wurde er vom Radiotechniker zum Gravitationswellenforscher.
Nach Einsteins Relativitätstheorie waren solche Gravitationswellen vorausgesagt worden. Sie gehören zur elementaren Struktur, in der das Universum „atmet“ und „singt“. Aber nur in extremen Ausnahmefällen, nämlich bei ungeheuer massierten und zugleich beschleunigten Massen werden solche Wellen für Geräte beobachtbar, die wir auf unserer Erde besitzen. Dass jetzt eine solche Beobachtung von Gravitationswellen gelang, gehört zu den Sensationen der modernen Astrophysik, die derzeit ihre Goldgräberjahre erlebt. Die Anlagen zur Messung solcher Gravitationswellen ziehen sich kilometerlang durch das Gelände, müssen auf mehreren Kontinenten gleichzeitig beobachten und finden ihre Unterstützung im Orbit durch Satelliten. Auslöser für die Gravitationswellen, die jetzt beobachtet wurden, waren extrem dichte Himmelskörper, sogenannte Neutronensterne, die in einem Doppelsternsystem einander immer schneller umkreisten und dann in einer gewaltigen Explosion verschmolzen. Auch kollidierende Schwarze Löcher können Gravitationswellen in von uns messbarer Weise erzeugen. Gravitationswellen bilden für die astrophysikalische Forschung ein Scheunentor für die Erkenntnis des Universums als Ganzem und vor allem für dessen Anfänge unterhalb der ersten Sekunde unserer „Weltzeit“.
Prof. Dr. Rainer Weiss ist einer der maßgebenden Forscher, die in diesem Jahr die drei für die Gravitationswellenforschung ausgeteilten Nobel-Preise erhielten.
Begegnung mit Prof. Dr. Rainer Weiss vom MIT in Boston.
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