Wir gratulieren Margaret Atwood herzlich zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels!
Aus diesem Anlass zeigen wir hier die Sendung „Eine Ehe vor 4.000 Jahren“.
Penelope war eine Cousine der Prinzessin Helena, deren Entführung den Trojanischen Krieg auslöste. Ihr Mann Odysseus wurde zu einem der Anführer dieses räuberischen Feldzugs. Zwanzig Jahre wartete sie auf die Rückkehr ihres Mannes.
Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood beschreibt in ihrem Roman „Penelopiade“ das geheime Leben dieser Frau. Außerdem geht es um den Tod ihrer 12 Sklavinnen, die Odysseus und sein Sohn Telemachos nach der Rückkehr grausam hinrichten (eine der erschütternsten Beschreibungen Homers im 22. Gesang der ODYSSEE).
In der Darstellung von Margaret Atwood ist nicht nur der (übrigens kurzbeinige) Odysseus ein Lügner, sondern Penelope ist ihm im Lügen ebenbürtig. So vertragen sich die beiden. Liebe lernt lügen.
► Eine Ehe vor 4.000 Jahren (10 vor 11, Sendung vom 16.01.2006)
Pressestimmen:
Das große Nicken
Die Verleihung des Friedenspreises an Margaret Atwood war eine Veranstaltung, die ohne große Überraschungen zur allgemeinen Zustimmung einlud. Zu neuen Erkenntnissen wurde man allenfalls angestupst.
argaret Atwood ist eine „boshaft kichernde weise Frau“. Sie freut sich und nickt zu jedem Satz, den ihre Laudatorin, die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse, über sie sagt. Dass sie eine präzise Messerwerferin sei und ihr Werk eine „tropische Vielfalt“ besitze, dass sich bei ihr Literatur und gesellschaftspolitische Analyse glücklich verbänden und sie doch in erster Linie Geschichtenerzählerin mit einem Talent zum Hochrechnen und zur Zukunftsvorhersage sei…
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„An vielen Fronten besteht Anlass zur Sorge“
Am Tag nach den Tumulten auf der Buchmesse traf die Verleihung des Friedenspreises an die Kanadierin Margaret Atwood ins Schwarze. Sie weiß, welche Macht Geschichten haben können – zum Guten wie zum Schlechten.
Es ist der Tag danach. Nachdem es auf der Frankfurter Buchmesse bei einer Veranstaltung eines rechten Verlags zu Tumulten kam, zuvor schon zu Gewalt. Nachdem viele Messebesucher äußerten, sie hätten sich unsicher gefühlt, ausgerechnet in diesen Hallen, in denen die Welt Jahr für Jahr die Literatur feiert. Ein Gedanke, der die Vorstellungskraft sprengt.
Es ist somit geradezu unheimlich, dass an diesem Tag danach ausgerechnet eine Autorin den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels überreicht bekommt, die ihr Leben lang darüber schreibt, was passiert, wenn die Kraft der Fantasie in die falschen Hände gerät…
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Schriftstellerin Margaret Atwood erhält Friedenspreis
Atwood projiziert gegenwärtige Probleme in futuristische Szenarien. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde sie dafür mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood wurde zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Sie wurde für „Humanität, Gerechtigkeitsstreben und Toleranz“ in ihrem Schaffen geehrt. Atwood ist damit die zehnte Frau, die den seit 1950 verliehenen Preis erhält.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels begründete die Entscheidung mit Atwoods politischem Gespür und ihrer „Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen“…
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