Neu im Catch-up Service: Die Perlen der Cleopatra


Operette von Oscar Straus mit Dagmar Manzel an der Komischen Oper Berlin
Der Wiener Komponist Oscar Straus komponierte eine der charakteristischsten „Berliner Operetten“ der Zwanziger Jahre: „Die Perlen der Cleopatra“. Die Folge der Überraschungen und Melodien, der erotische Subtext, sind in diesen Operetten wichtiger als die sogenannte Handlung. Eine so intensive Kombination von Witz und Musik, dann durch das Dritte Reich unterbrochen, hat es in der Welt später nicht wieder gegeben.
Die Königin Cleopatra verrührt die Perlen ihres Halsschmucks in einem Becher zu einem Liebestrank, mit dem sie alle andrängenden Besatzer Ägyptens zu ihren Liebessklaven macht: einen persischen Prinzen, einen römischen Offizier und zuletzt den berühmt Marc Anton. Dass diese Operetten keine Farcen sind, sondern blinkende Edelsteine, zeigt Barrie Kosky in seinen Inszenierungen an der Komischen Oper Berlin immer erneut. Unverwechselbar und vom Publikum bejubelt die Protagonistin Dagmar Manzel in der Hauptrolle der Cleopatra.
► Die Perlen der Cleopatra (10 vor 11, Sendung vom 30.07.2017)


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► Kleopatra
Sie war ihrer familiären Abstammung nach Griechin, als Pharaonin herrschte sie über das tausendjährige Reich Ägypten, in Rom war sie zeitweise mächtig und ihr Sohn hätte Cäsars Nachfolger werden können. Ihr Tod, den sie sich selbst durch Schlangenbiss zufügte, und durch den sie sich der Schande, von dem späteren Kaiser Augustus in Rom im Triumphzug vorgeführt zu werden, entzog, und auch ihr Leben waren Inhalt von Dramen, Opern, Filmen und Romanen. Der Althistoriker Prof. Dr. Wolfgang Schuller hat dieser bedeutenden Frau ein Buch gewidmet. Die Dichtungen über sie sind noch nicht beendet, sagt er.


► Die Frau im Mond
Die meisten Menschen kennen das Lied „Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft“. Mit wie viel anderen Musikstücken diese Melodie zusammenlebt, zeigt die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (deren Intendant soeben den RING DES NIBELUNGEN in Bayreuth herausgebracht hat) mit der Wiederaufführung der Operette FRAU LUNA. Tatsächlich ist dies die Richard Wagner extrem gegenüberliegende Seite der Musik und Unterhaltung. Der bei jungen Menschen beliebte Regisseur Herbert Fritsch und der Komponist und Dirigent Ingo Günther haben den Plüsch des vor 1914 entstandenen Stücks vollständig beseitigt. Es entsteht ein schnelles, erlebnisreiches, von Liebesgeschichten pralles Science-Fiction Tableau. Alt-Saurier wie der Schlager „Schlösser, die im Monde liegen“, mit Techno-Klang versetzt, werden aktuell.
Ein umwerfendes Spektakel mit viel Personal.


► Giulio Cesare in Egitto
Die populärste Oper Händels (heute ebenso wie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung) handelt in erster Linie von Kleopatra und ihrem Bruder Ptolemaios. Gemeinsam regieren sie Ägypten. Die Geschwister sind einander spinnefeind. Da kommt Cäsar (ital.: „Cesare“), der im Bürgerkrieg seinen Gegner Pompeius besiegt hat, nach Ägypten. In einen Teppich eingerollt lässt sich Kleopatra in Cäsars Hauptquartier einschmuggeln. Sie werden ein Liebespaar. Ein Putsch des Ptolemaios gefährdet Cäsars Leben. Er muss fliehen. Mit erschütternder Musik begleitet Händel die Einsamkeit der Kleopatra im Kerker ihres Bruders. Am Ende kehrt Cäsar zurück. Ptolemaios wird umgebracht. Es triumphiert Kleopatra und die Liebe.
Die opulente Inszenierung an der Komischen Oper Berlin kommt von Lydia Steier. Musikalische Leitung: Konrad Junghänel.


► Schätze unter Wasser
In der Zeit der Kaiser von Byzanz, etwa um 750 n. Chr., versank vor der antiken Metropole Alexandria und vor dem Nildelta vor Aboukir ein Stück der ägyptischen Küste im Meer. Auf dem Meeresgrund sind die Städte Heraklion und Kanopis, Tempelanlagen und der Palast der Kleopatra zu finden. Der Unterwasser-Archäologe Franck Goddio und sein Team haben die in diesen Unterwasserruinen enthaltenen Schätze archäologisch erforscht und zum Teil gehoben. Es sind Riesenstatuen von Pharaonen und Göttern, ebenso wie Goldfunde und Kunstwerke von großer Schönheit darunter.
Der Taucher und Archäologe Franck Goddio berichtet über die Unterwasserarbeiten, die Hebung der Objekte und ihren Transport. Es geht um den Gott Osiris, der von bösen Geistern zerstückelt wurde, die sogenannte „Schwarze Göttin“, eine antike Figur von besonderem Wert, um das Antlitz des einzigen Sohnes Cäsars, der ermordet wurde, und die Kolosse ehemaliger Pharaonen.