Die Lehren des jüdischen Scholastikers Moses Maimonides
Die großen Theologen und Magister der Dominikanerschule in Köln und der Universität Paris, Albertus Magnus und Thomas von Aquin, standen durch die arabische Überlieferung des Aristoteles in naher Verbindung mit dem bedeutendsten jüdischen Magister und Rabbi Moses Maimonides. Der kam als Kind aus Cordoba und lehrte zuletzt in einer Vorstadt von Kairo. Er war Arzt, Astronom, Philosoph und vor allem Theologe.
Er lehrte eine sogenannte negative Theologie: es ist wichtig zu wissen, was wir über Gott nicht wissen können. Das enthält die Fragestellung des Sokrates ebenso wie es die Überlieferungen des Alten Testaments und der Mischna kommentiert.
Die Rezeption von Maimonides im arabischen und westeuropäischen Raum ist das Thema von Privatdozent Dr. Görge Hasseloff. Er schrieb selbst ein scholastisches Werk, dessen in die Tiefe ragenden Anmerkungen ebenso viel Platz einnehmen wie der führende Text. Es ergibt sich das Bild einer reichen Kommunikation des Denkens im Hochmittelalter über das ganze Mittelmeer hinweg wie wir es heute an keiner Stelle der Welt mehr kennen.
Das Ansehen des Maimonides war überaus groß. Es wird erzählt, das Räuber seinen Sarg, als dieser von Kairo nach Palästina transportiert wurde, rauben wollten. Der Sarg war aber so schwer, dass auch 30 Mann ihn nicht heben konnten. Erst als gläubige Schüler des Rabbi hinzutraten, ließ der Sarg sich zur Grabstelle bringen.
Der Kern der Lehre des Maimonides: man darf Gott, der unendlich ist und den Anfang setzt, nicht mit Bildern behängen wie einen Tannenbaum mit Lametta. Bilder sind Metaphern, keine Einsichten. Der Verstand, aber auch der Glaube, ist hellsichtig und darf durch Vorurteile und Phrasen nicht verdunkelt werden. Bei den Zeitgenossen war die Autorität des Maimonides auf dessen Fähigkeiten als Arzt ebenso gegründet wie auf die des Theologen. Die ärztliche Kunst ist ein gutes Mittel gegen den Aberglauben. Maimonides steht in manchen Punkten der Aufklärung Immanuel Kants überraschend nahe.
Begegnung mit Dr. Görge Hasselhoff und der blühenden Hochscholastik des 13. Jahrhunderts.
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