Reporter Wolfgang Bauer undercover auf den Spuren von Terror und Flucht übers Meer
Wolfgang Bauer, Reporter der ZEIT, erforschte die Praxis von Schleuserbanden im Mittelmeer, indem er sich mit einem Gefährten undercover an einer Flucht beteiligte. Am eigenen Leib lernte er die Praktiken und vor allem die Kämpfe rivalisierender Schlepperbanden kennen, die einander die lukrative Beute, die Flüchtlingsgruppen, entführen, gegen einen Aufpreis zurückgeben, und so ihre Rendite erhöhen. Der Preiskampf findet die ganze Zeit über statt und kann auch zum Scheitern der Fluchtschiffe führen. Es gibt wenig Augenzeugenberichte deutscher Journalisten, direkt aus dem Fluchtgeschehen. Erst durch das Augenzeugnis wird die „harte Tour“ deutlich, aus der die Flucht besteht.
Am Tag, an dem wir mit Wolfgang Bauer sprechen, reist er bereits zu einem neuen Einsatz in Nigeria. Dort geht es um den Terror der Boko Haram im Nordosten des Landes. Nach den Beobachtungen Wolfang Bauers ist dieser Terror nicht nur islamisch begründet, sondern besitzt ältere stammesgeschichtliche Gründe. Im 10. Jahrhundert gab es in dem Gebiet, auf dem heute Terror herrscht, blühende Königreiche, die mit denen der Ottonen und dem Reich Barbarossas in Europa gleichzeitig existierten.
Wolfgang Bauer berichtet.
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