Dr. Dr. Stephan Geier über exotische Himmelskörper
Es gibt einen Stern, dessen Bewegung so schnell ist, dass er aufgrund dieser Beschleunigung aus der Milchstraße herauskatapultiert werden wird. Der Grund für diese ungewöhnliche Geschwindigkeit ist inzwischen aufgeklärt. Es handelt sich um folgenden Vorgang: ein heißer Überzwerg, der fast ganz aus Helium besteht, kreiste in immer höherer Geschwindigkeit um einen weißen Zwerg (so nennt man einen sterbenden Stern, dessen Masse auf engstem Raum zusammengepresst ist). Aufgrund seiner Gravitation hat dieser weiße Zwerg Helium vom heißen Überzwerg abgesaugt, so lange bis er selbst explodierte (er hatte sich an Materie überfressen). Da das Doppelsternsystem aufgrund der Schwerkraft immer rascher rotierte, addierte sich für den von seinem Gefährten verlassenen Stern dessen Geschwindigkeit mit dem Impuls des explodierten Partners.
Der Astrophysiker Dr. Dr. Stephan Geier berichtet über diese Rarität und über weitere exotische Himmelskörper.
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► Spielregeln der Natur
Abgeschirmt im Gebirgsmassiv des Gran Sasso im Appenin liegt eine Forschungseinrichtung, in der in umfassender Weise Neutrino-Forschung betrieben werden kann. Diese Einrichtung gestattet es neuerdings, Informationen aus dem Kern der Sonne direkt zu erhalten. Bisher konnte man durch die Oberfläche der Sonne und den Sonnenkörper hindurch nichts von der dort stattfindenden Fusion erfahren. Wir bemerken nur die Auswirkungen, die das Sonnenlicht für die Erde ausmacht.
Die Sonne ist ein relativ kühler Stern, dessen Temperatur im Kern an sich nicht ausreicht, um Kernverschmelzung zu betreiben. Es gehört zu dem Gesetz der Unschärfe in der Natur, dass dennoch genügend Photonen entstehen, die die Sonne zum Leuchten bringen. Dies geschieht dadurch, dass die Elemente tunneln.
100.000 Jahre braucht ein Photon, um aus dem Sonneninneren, wo es entstand, den Sonnenrand zu erreichen. Von dort aus braucht es 8 Minuten bis zur Erde.
Die Neutrinos dagegen, durcheilen den riesenhaften Sonnenkörper in Sekunden und erreichen dann ebenfalls in 8 Minuten die Erde. Von den Milliarden und Millionen Neutrinos pro Sekunde werden in dem Bassin im Gran Sasso etwa 48 pro Tag detektiert. Neutrinos gehören zu den flüchtigsten und bindungsunfreundlichsten Elementarteilchen im Kosmos.
Die Professoren Prof Dr. Stefan Schönert und Prof. Dr. Lothar Oberauer von der Technischen Universität München, Fachbereich Experimentelle Physik und Astroteilchenphysik, berichten von der Arbeit im Untergrundlabor im Gran Sasso und von den Geheimnissen der Sonne.
► Wie nennt man Kohlenstoffsterne?
Die Generation von Sternen, die nach dem Zusammenbruch der 1. Generation entsteht, enthält auch schwerere Elemente als Wasserstoff und Helium. Am reaktionsgierigsten im Universum ist der Kohlenstoff. Mit großer Wahrscheinlichkeit besitzt er die aussichtsreichsten Chancen, Leben zu entwickeln. Prof. Dr. Dieter Breitschwerdt über Kohlenstoffsterne.
► Neutronensterne
Sterne, die am Ende ihres Lebenszyklus zusammenstürzen, bilden monströse verdichtete (sog. „entartete“) Materie. Die Masse ganzer Sonnen passt auf einen Fußballplatz. Dies sind Denkmäler toter Sterne, die auf fast ewige Zeit gewaltige Gravitation ausüben und im Millisekunden-Rhythmus pulsieren.
Der Weltraum auf dctp.tv
Der Weltraum spielt seit jeher eine große Rolle bei dctp.tv. Daher möchten wir Ihnen, falls sie Gefallen an Fragen und Antworten rund um den Kosmos gefunden haben, unsere anderen Themenschleifen aus der Schwerelosigkeit empfehlen:
► Wunder unseres Sonnensystems (7 Filme)
In DIE WUNDER UNSERES SONNENSYSTEMS geht es um die kosmische Heimat des Menschen: um die Sonne, die legendären Saturnringe, die schon Galilei und Kepler faszinierten, das Weltraumwetter, den Saturnmond Titan, den Vulkanplaneten Venus, die Frage nach dem extraterrestrischen Leben und andere Rätsel und Wunder im nahen Kosmos.
Eine Produktion der BBC in Zusammenarbeit mit dctp.tv.
► Kosmos (16 Filme)
16 Filme über galaktischen Kannibalismus, seltenste Objekte am Sternenhimmel, Gravitationsfallen, extrasolare Planeten und warum man im Weltall keine Lesebrille braucht (mit Helge Schneider).
► Die Zukunft der Milchstraßen (12 Filme)
10 000 Geschwistersonnen sind gleichzeitig mit unserem Muttergestirn entstanden. In 250 Mio. Jahren umkreist unsere Sonne einmal das Zentrum der Milchstraße. In jeder der Milliarden Galaxien, die es außer unserer Milchstraße gibt, sind 4 000 intelligente Zivilisationen zu vermuten. Wir sind stärker mit dem Kosmos vernetzt, als wir meinen. Dass wir noch keine Außerirdischen getroffen haben, hängt mit den gigantischen Entfernungen zusammen.