Neu auf dctp.tv (aus dem Archiv): Kapitalismus als Religion


Dirk Baecker über ein Fragment von Walter Benjamin
Ein Fragment des großen Philosophen Walter Benjamin hat den Titel KAPITALISMUS ALS RELIGION. Die Skizze umfasst wenige Seiten, war aber das Parallelprojekt gegenüber dem über mehrtausendseitigen Werk Benjamins, dem „Passagen-Werk“.
Sind wir westlichen Menschen ebenfalls Fundamentalisten, bemerken es nur nicht? Steckt unser religiöser Glauben im Auf und Ab der Börsen, der Art, wie wir Fremdes ausgrenzen und in unseren kulturellen Begriffen?
Dirk Baecker, Soziologe an der Universität Witten-Herdecke, über den Ökonomen Adam Smith, die Lehre von der „Unsichtbaren Hand“ und vor allem über Walter Benjamins KAPITALISMUS ALS RELIGION.
► Kapitalismus als Religion (Primetime, Sendung vom 30.11.2003)


Literaturempfehlung

Kapitalismus als Religion
kapitalismus-religion-buchSchlagzeile Platz 2 der Sachbuchbestenliste von Süddeutscher Zeitung, NDR und Buchjournal!
„Kapitalismus als Religion“ heißt das um 1921 geschriebene und posthum publizierte Fragment Walter Benjamins, das diesem Buch vorangestellt ist. Genauso hat Dirk Baecker sein Buch genannt, in dem Aufsätze zu diesem Fragment versammelt sind. Aufsätze unter anderem von Norbert Bolz, Christoph Deutschmann, Werner Hamacher, Uwe Steiner und dem Herausgeber selbst.
Die Aufsätze nähern sich auf soziologische, theologische, kulturwissenschaftliche Art und Weise dem Text Benjamins. Beklagt wird jedoch nicht was nun auch so gar nicht neu wäre die Existenz des Kapitalismus; vielmehr geht es um dessen Grenzen und um den Kapitalismus als Form von Gewalt. Dabei unterscheiden sich die Analysen vor allem darin, inwieweit sie in der Interpretation der Thesen Benjamins verharren oder, losgelöst von dem einzelnen Fragment, die moderne Gesellschaft diskutieren und: die Funktionen und Visionen von Religion.
–> Bei Amazon kaufen


Sehen Sie dazu auch auf dctp.tv

► Philosophie des Geldes
Philosophie_des_GeldesDer Soziologe Georg Simmel veröffentlichte im Jahr 1900 seine berühmte Schrift „Philosophie des Geldes“. Dirk Baecker interpretiert diese Philosophie, die Geld aus nicht-ökonomischer Perspektive beleuchtet, und erklärt, warum der Markt gleichzeitig ein heiliger und ein verfluchter Ort war.
 
 
 


► Der blinde Fleck im Auge der Banken
blinde-fleckAm 15. September 2008 stürzt Lehman Brothers ab. Mit sehr anschaulichen Metaphern erklärt der Soziologe Dirk Baecker, wie es zum Zusammenbruch dieser Privatbank kommen konnte. Gleichzeitig erläutert er damit die Probleme, die Risiken und die Bedeutung von Vertrauen sowohl im gesamten Finanzsystem als auch in verschiedenen Konstellationen einzelner Akteure.
Wie verhalten sich intelligente Akteure in einem Labyrinth? Wie handeln Banken in der Krise? Auf was kann man sich verlassen?
Der Sturz von Lehman Brothers und die Kollateralschäden, die die Bankenkrise auslöste, bilden eine Herausforderung an sämtlichen traditionellen Lehrmeinungen in der Ökonomie und in der Soziologie.
Dirk Baecker, Soziologe an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, über die Frage: Worauf kann man vertrauen? Worauf kann man auf keinen Fall vertrauen?


► Adam Smith auf „Grand Tour“
adam-smith-tourBis heute gilt Adam Smith mit seinen beiden Werken „Wealth of Nations“ und „On Human Sentiments“ zu den Ikonen der Volkswirtschaft. Die Theoretiker des Free Enterprise berufen sich auf ihn. Weitgehend unbekannt ist, dass Adam Smith seine entscheidenden ökonomischen Erfahrungen im merkantilistischen Frankreich machte. In Paris traf er David Hume und die französischen Enzyklopädisten. Aus dem Werk des für das 18. Jahrhundert maßgebenden Ökonomen Frankreichs Jacques Turgot entwickelte er seine prinzipiellen Vorstellungen. „Grand Tour“ nennt man die Bildungsreisen im 18. Jahrhundert. Adam Smith begleitete den Sohn eines reichen schottischen Herzogs auf einer solchen Bildungsreise.
Reinhard Blomert hat Adam Smith und seiner „Grand Tour“ eine spannende Untersuchung gewidmet.