Heute Abend im TV: Dicty, der Schleimpilz (29.07.2015, 00:45 Uhr bei News & Stories auf SAT1)

Nicht Tier, nicht Pflanze, nicht Pilz: eine soziale Amöbe
Die Amöbe Dictyostela heißt Schleimpilz, ist aber kein Pilz. Die winzigen Amöben sind mit dem bloßen Auge nicht zu sehen. Wenn sie aber der Hunger treibt, finden sie sich zu riesigen Placken zusammen, die im Wald die Wanderer erschrecken. Von dieser Erscheinung, nämlich Milliarden dieser Lebewesen, stammt der Name Schleimpilz.
Prof. Dr. Ralph Gräf, ein Evolutionsbiologe, untersucht seit Jahrzehnten diese Amöbe. Sie besitzt Zellen, die den menschlichen Hautzellen verblüffend ähnlich sind. Die DNA zeigt in dieser Hinsicht partiell mehr Ähnlichkeit mit den Menschen als die Mehrzahl der Primaten, die den Menschen doch in der Evolution näher stehen. Die merkwürdige Amöbe bietet deshalb ein ideales Forschungsfeld für die Heilkunde beim Menschen.
 
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Unsere Themenschleife ► Darwin und kein Ende
► Mimesis und Mimikry
darwinArbeitsschwerpunkt von Prof. Dr. Peter Berz, Universität Wien, ist die Wissens- und Kulturgeschichte und zwar, wie er sagt, in einer vor-, nach- und anti-darwinistischen Perspektive. Das ist zugleich die Beobachtungsweise des legendären Strukturalisten Lévi-Strauss. Besonders interessieren Peter Berz die MIMIKRY (Signalfälschung von Pflanzen oder Tieren, die für das eigene Überleben vorteilhaft ist) und die MIMESIS (literarisches Ideal der „Einfühlung“ seit Aristoteles). Die verblüffende Beobachtung von Peter Berz ist hierbei, dass Mimikry in der Biologie auch dann ausgeübt wird, wenn sie nicht dem Überlebenskampf, sondern der persönlichen Auszeichnung dient, also quasi künstlerisch angewendet wird. Die biologische Natur, behauptet Peter Berz, ist eine Poetin.