Modest Mussorgkis Oper Chowanschtschina in Stuttgart
Die letzte Oper, die Mussorgski komponierte, handelt in der Zeit der Wirren, die nach Iwans des Schrecklichen Tod ausbrachen und mit der Machtübernahme durch Zar Peter den Großen endeten. In Moskau wütet eine Truppe oder Mörderbande, die Strelitzen genannt, ursprünglich als Gegengewicht gegen den Adel gedacht und inzwischen außer Kontrolle. Fürst Iwan und dessen Sohn Fürst Andrej sind die Anführer der Strelitzen. Regierungschef ist Fürst Golizyn. Gemeinsam mit dem religiösen Fanatiker Chodaj bilden Iwan und Golizyn ein Triumvirat der Herrscher. Mussorgski nennt seine Oper ein „musikalisches Volksdrama“. In der Art einer Chronik wird der Sturz der Strelitzen, der Tod Fürst Iwans, die Verbannung Golizyns und als Höhepunkt im 5. Akt die Selbstverbrennung der „Alt-Gläubigen“, der religiösen Sekte, deren Prophet Chodaj ist, beschrieben. Lieber wählen die Orthodoxen den Flammentod als sich den Regimentern des Zaren, die sie in einem Waldgelände schon umstellt haben, zu ergeben.
Mit großartigen Sängern hat die Staatsoper Stuttgart Mussorgskis selten gespielte letzte Oper neu, opulent und emotional erschütternd herausgebracht. Inszenierung: Andrea Moses. Musikalische Leitung: Simon Hewitt.
Spannend und informativ.
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