Prof. Dr. Albert Zink über Mumien
Albert Zink gehört zu den weltweit bekanntesten Mumien-Forschern. Sein Institut ist Spezialinstitut für die Untersuchung des Ötzi. Seine Forschungsaufträge führten ihn nach Ägypten, wo er legendäre Funde an ägyptischen Herrschern aufzuweisen hat.
Mumien entstehen auf natürlichem Weg als Moorleichen oder in großen Höhen der Gebirge, wie den Anden oder den Alpen. Auch im Wüstensand.
Die aktive Mumifizierung ist eine Kunst. Im Falle der Lenin-Mumie setzten sich die Fachleute relativ spät ans Werk. Fast wäre die Leiche nicht mehr mumifizierbar gewesen. Dann aber hielt sie sich, umsorgt von Wissenschaftlern bis heute. Ein stürmisches Schicksal hatte die an Krebs gestorbene Evita Perón. Nach dem Sturz der Peronisten und während der Militärdiktatur wurde ihre Mumie nach Italien verfrachtet. Später wurde sie ihrem Mann Juan Perón in Spanien ins Haus getragen. Die Faszination, die diese Frau auf die argentinische Bevölkerung ausübte, führte sie letztlich nach Hause, wo sie wie Schneewittchen in einem Glass-Sarg als ewig jung zu besichtigen ist.
Die moderne Mumienforschung ist verbunden mit Gen-Analyse, Computer-Tomographie und allen Techniken modernster Wissenschaft. Kaum ein kriminalistisch untersuchtes Mordopfer wird so genau untersucht wie einige der Pharaonen durch das Team von Prof. Dr. Zink. Bei dem Pharao Ramses III stellte er eine verborgene Schnittwunde im Nacken fest. Eine Palastverschwörung hatte ein Attentat auf den Herrscher verübt. An dem Schnitt starb er, war aber noch in der Lage alle seine Gegner von Gerichts wegen umzubringen.
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In Babylonien verfügte jede Stadt über ein Bauwerk, das dem Turm von Babel ähnelt: eine Art stufenförmiger Pyramide mit einem Heiligtum auf der obersten Ebene. Der Assyriologe Prof. Dr. Joachim Marzahn berichtet über die Schwierigkeiten beim Bau und der Pflege dieser Türme und über die griechischen Überlieferer des babylonischen Mythos, der Forscher überhaupt erst zu Grabungen veranlasste. Dabei fanden sie unter anderem eine Keilschrift-Tafel, die belegt, wie viele Sprachen die Babylonier wirklich sprachen.