1618 bis 1648: alle bastelten alle an der Aufheizung des Konflikts
Man spricht vom 30-jährigen Krieg. Tatsächlich handelt es sich um mehrere Kriegsszenarien, die aufeinander folgten. Das einzige, was fast 30 Jahre nicht gelang, war, dass man die Kette der Konflikte beendete. Der Brandstifter waren zu viele. Die Jahre dieses mörderischen Krieges sind durch höchst unterschiedliche Protagonisten gekennzeichnet: was für ein Charakter war Generalissimus Graf Tilly, der Magdeburg verbrannte? Wie lässt sich der „Kriegsunternehmer“ Wallenstein beschreiben, der vom Krieg lebte und an ihm starb? Was für ein Bild gibt der Schwedenkönig Gustav Adolf, der im Nebel einer Schlacht kläglich umkam, von Räubern nackt ausgezogen und seines Glanzes beraubt?
Der Historiker Ralf-Peter Fuchs über den 30-jährigen Krieg, dessen verwirrende Fronten (wenn auch nicht im Ausmaß) an die Konflikte in der heutigen Ukraine erinnern.
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► Was ist Krieg?
Der Sozialphilosoph, Oskar Negt, über den Krieg. Vom mehr als 30-jährigen Peloponnesischen Krieg in der Antike bis heute.
► Kriege ohne Grund
Der Historiker Jörg Friedrich spricht von einem 30-jährigen Krieg (genau genommen sind es 31 Jahre), der mit dem 1. August 1914 beginnt und erst im Mai 1945 endet. Keine der beteiligten Nationen hatte objektiv ein Interesse, so Jörg Friedrich, an einem globalen Krieg oder einem Krieg im Westen.
Die einzigen nicht auf Einbildung oder vorgefassten Plänen beruhende Konflikte lagen im Südosten, auf dem Balkan. Für einen Krieg im Westen, sagt Jörg Friedrich, gab es keinen Grund, für einen Krieg im Osten, gab es keinen Plan.