Heute Abend im TV: Triumph der Todgeweihten (26.01.2015, 0:30 Uhr bei 10vor11 auf RTL)

Lissa, Skagerak, Tsushima, Midway: Seekrieg paradox
Im Jahr 1866 brach ein Krieg aus zwischen Preußen, dem k.u.k.-Kaiserreich und Italien. Der Sieg Preußens führte später zu einer dauerhaften Störung des europäischen Gleichgewichts. Dieser Krieg wurde zu Lande von den Preußen und zur See von Österreich gewonnen. Die österreichische Flotte, bestehend aus relativ älteren Schiffen, schlug durch todesmutigen Angriff die moderne italienische Flotte in der Adria vernichtend. Die Hauptszene in der Schlacht von Lissa nennt man den „Angriff der Todgeweihten“. Das Flaggschiff des österreichischen Admirals Tegethoff rammte das besser bewaffnete italienische Flaggschiff.
Paradoxe Seeschlachten sind die deutsch-englische Konfrontation am Skagerak, der Untergang der russischen Flotte in der Meerenge zwischen Japan und Korea (bei Tsushima), die den Mythos der japanischen Schlachtflotte begründete, die dann später in der paradoxen Zeit von 5 Minuten im Jahr 1942 von der U.S.-Navy bei Midway aufs Haupt geschlagen wurde. Seekrieg paradox heißt, dass fast immer der Ausgang der Kämpfe entgegengesetzt liegt zu den Plänen und Erwartungen, die zuvor bestanden.
Der Historiker Prof. Dr. Arne Karsten, Bergische Universität Wuppertal, berichtet.
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► Die Seeschlacht von Tsushima
legendaere_seeschlachtDie asiatische Mittelmacht Japan besiegte im Jahr 1904 die europäische Großmacht Russland. Nachdem das russische Ostasiengeschwader in Port Arthur vernichtet war, fuhr die russische Ostseeflotte von Kronstadt über Nordsee, Atlantik, Indischen Ozean in Richtung Japan. In der Meerenge, die die japanischen Inseln von Korea trennt, liegt die Insel Tsushima. Hier trafen die japanischen Panzerschiffe auf die russischen „schwimmenden Bügeleisen“. In wenigen Stunden waren sie besiegt.
Der japanische Regisseur Nagisa Oshima hat Überlebende der japanischen Seite über diese Schlacht befragt. Es entsteht eine „Gegenwart lebhafter Schilderung“, als habe dieses Kampfgeschehen erst vor einigen Tagen stattgefunden.


► Rettet das Pferd
rettet_das_pferdDer 1. Weltkrieg ging für das Kaiserlich-Königliche Österreich-Ungarn 1918 verloren. Die Militärtierärzte jedoch, die für die Pferde zuständig waren, hatten den Krieg zuvor gewonnen. Sie hatten, was keiner für möglich hielt, mit ihrer Mallein-Augenprobe-Methode eine gefährliche Pferdekrankheit, an der der Krieg an der Pferdefront 1916 beinahe verlorengegangen wäre, besiegt. Die Pferde Österreich-Ungarns waren nie so intakt wie im Moment der Kapitulation.
Peter Berling als Oberstabstierarzt im November 1918.


► Des Kaisers Flotte
kaisers-flotteDie kaiserliche Flotte war derjenigen Venedigs und derjenigen Genuas ebenbürtig. Auf den Schiffen konnten auch Pferde in Halterungen transportiert werden, die sie gegen die Schaukelei sicherten. Die Tendenz des Kaisers, sich am Mittelmeer zu orientieren, zeigt sich in dieser Flotte.


► Die Stärke der U.S.-Flotte
us-flotteWäre John McCain Präsident der Vereinigten Staaten geworden, hätte der Unternehmer und Politiker John F. Lehman vermutlich das Pentagon geleitet. Als Vertrauensmann von Henry Kissinger und Präsident Reagan wurde John F. Lehman U.S.-Marinestaatssekretär. Als solcher war er für die Rüstung der U.S.-Navy zuständig zu der Zeit des Höhepunkts der Konkurrenz mit der Sowjetmacht.
John F. Lehman über die U.S.-Navy und die Geschichte des Seekriegs.