Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi am Opernhaus Zürich
Die eindrucksstarke Aufführung am Opernhaus Zürich in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca zeigt, dass diese Oper aus Verdis späterer Zeit ihr Zentrum keineswegs in der Haupt- und Staatsaktion des Triumphaktes hat. Vielmehr ist diese Oper besonders reich an persönlichen, fast intimen Liebes-und Eifersuchtsmotiven. Die Pharaonentochter Amneris liebt den jungen hochrangigen ägyptischen Offizier Radames. Dieser aber liebt eine kriegsgefangene Sklavin, die Äthiopierin Aida. Der Liebeskampf zwischen diesen drei Personen bildet ein TÖDLICHES DREIECK.
Musikalische Leitung: Fabio Luisi. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca hat den Seelenkampf, den Prozess und den Liebestod in subtiler Intensität auf die Bühne gebracht. Eine Oper ohne alle Phrasen.
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► La Didone (aus unserer Themenschleife: Wer immer hofft, stirbt singend)
Eine Klangfarbe aus den Anfängen der Oper. Unverwechselbar die venezianischen Opern von Francesco Cavalli, dem unmittelbaren Nachfolger von Claudio Monteverdi, der die westliche Operntradition begründete. „La Didone“ handelt von der Affäre des Flüchtlings aus Troja Aeneas mit der Königin von Karthago, Dido.
Für Heiner Müller war „La Didone“ ein Schlüsselerlebnis: Wer das Unheil Trojas an den Füßen trägt, tötet die schöne Königin Dido und wird dann Gründer von Rom: Aeneas. 3 00 Jahre später töten die Römer die Elefanten Karthagos und zuletzt verbrennen sie Korinth. Damit den Griechen das geschieht, was sie Troja antaten. Kreislauf der Rache (so Heiner Müller).