Nach der Überlieferung des Lukas- und Matthäusevangeliums zelebrieren die Christen jedes Jahr zur Weihnachtszeit die Geburt Jesus‘. Die kanonisierten Schriften des Neuen Testaments sind aber nicht die einzigen Quellen, die von Jesus zu berichten wissen: Daneben gibt es die Apokryphen, den babylonischen Talmud, ein fünftes Evangelium und nicht zuletzt auch zahllose Historiker und Archäologen, die jeweils verschiedene Meinungen zum Leben Christi haben. Die Frage dabei ist immer die selbe:
► Wer war Jesus wirklich?
► Der Jesusroman
Welche Quellen gibt es – außer den vier kanonischen Testamenten -, die vom Leben Jesu berichten? Was weiß man von der frühchristlichen Gnosis? Was steht im Evangelium des St. Thomas, in dem der Maria Magdalena und in dem des Judas? Die Erzählungen der Spätantike sind fantasiestark, vielfältig und von fundamentaler Glaubensbereitschaft.
Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christoph Markschies berichtet.
► Das 5. Evangelium
Es wird überliefert, dass Christus seinem Jünger St. Thomas (der Name bedeutet „Zwilling“) besondere Geheimnisse anvertraut hätte. Dieser Jünger verfasste später ein Testament, das mit dem Johannes-Evangelium lange Zeit konkurrierte. Dieser Text des St. Thomas gilt, obwohl nicht kanonisch anerkannt, als das 5. Evangelium.
Peter Berling als Kardinal Carlo Carrà
► Hinrichtung auf römische Art
Mit welcher Technik und nach welchen Vorschriften wird eine Kreuzigung durchgeführt? Wodurch tritt der Tod ein? Gibt es Rettung im letzten Augenblick bei verspätet eintreffender Begnadigung? Centurio Marcus Thrax (30 n. Chr.) berichtet.
Peter Berling als Centurio Marcus Thrax
► Hinrichtung des Pontius Pilatus
Wie Pilatus von Kaiser Tiberius vor Gericht gezogen und umgebracht wurde. Und wie Pilatus sich vor seinem Tod zu Jesus bekannte und von Engeln geleitet mit Heiligenschein (aber nur als abgeschlagener Kopf) zum Himmel hinauffuhr.
Prof. Markschies ist führender Kirchenhistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin.
► Jesus in der Hölle
In den Kommentaren des Babylonischen Talmud findet sich ein vehementer Gegenentwurf zum Neuen Testament, eine Fundamentalkritik. Vom Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels in Jerusalem, dem Jahr 70 nach Christus bis weit ins 6. Jahrhundert nach Christus koexistierten in polemischer Nachbarschaft die christliche und jüdische Theologie. Die gegenseitigen Kommentare waren bisher unbekannt.
Prof. Dr. Peter Schäfer von der Princeton University berichtet aus seiner Forschungsarbeit. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftskolleg zu Berlin.
► Vom Mithras-Kult und Christentum
Nach dem Tode Jesu breitete sich das Christentum rasant über den Erdkreis aus. Ähnlich wie heute in den USA war dies eine Zeit der Neugeburt mächtiger und bildstarker Religiosität. Gegen starke Rivalen setze sich das Christentum am Ende durch.