Ulrike Sprenger über den Charme frühen Modeschmucks
Ursprünglich ist Schmuck das Attribut von Pharaonen, Königen und Aristokraten. Dieser Schmuck besteht aus seltenen und daher besonders wertvollen Materialien: Perlen, Gold, Smaragde, Diamanten. Mit Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft ändern sich die Ornamente, die man auf der Kleidung trägt. Der Schmuck von bürgerlichen Damen ist dezent, für Männer ist der Schmuck durch Orden ersetzt.
Nach dem 1. Weltkrieg entsteht die revolutionäre Bewegung des Modeschmucks. Sie ist ein Derivat des Elans, mit dem die chemische Industrie ihre Herrschaft antritt. Aus Kunstharzen, Glas, gezüchteten Perlen und alle Arten von Kunststoffen entstehen Imitate und Neuentwicklungen des Schmucks, zum Teil von großer Schönheit und Eleganz. Zugleich geht es um eine Demokratisierung des Schmucks. Einige Stücke aus dem 20. Jahrhundert sind heute Unikate und so wertvoll wie oder wertvoller als klassischer Schmuck aus Diamanten oder Gold. Aus dem gleichen Material, aus dem die Flugzeugkanzeln der Bomber gebaut wurden (Plexiglas, Acryl) entstehen in den U.S.A. nach dem Krieg herrliche Geschmeide.
Die Spezialistin Ulrike Sprenger, Romanistin an der Universität Konstanz und Verfasserin des PROUST ABC, über den Charme frühen Modeschmucks.
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