Video-Tagebuch aus Kiew
Ein sehr persönlicher Film und ein ungewöhnliches TV-Projekt: „My Revolution – Video-tagebuch aus Kiew” zeigt den Aufstand in der Ukraine aus der persönlichen Perspektive – ausschließlich mit Bildern und Schilderungen von Augenzeugen. Blogger und weitere Augenzeugen geben per Skype-Interview Auskunft über ihre Erlebnisse und Ansichten zu ´den aktuellen Ereignissen: Was waren die Ziele der Demonstranten? Wie kam es zum Ausbruch der Gewalt? Wie sehr wurden die Aktivisten von der Reaktion Russlands überrascht?
Der Film zeigt, wie die „Euromaidan“-Demonstrationen im November 2013 begannen, nachdem die ukrainische Regierung die Unterzeichnung des EU-Assoziations-Abkommen verweigerte. Deutlich wird, wie im Februar 2014 die Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei eskalierten und nach der Flucht der ukrainischen Regierung die Krise im Konflikt mit Russland um die Halbinsel Krim eskalierte. Alle Protagonisten des Films waren während der Proteste in Kiew vor Ort und berichten noch während der Krise via Skype über ihre Erlebnisse – ein Blick hinter die Kulissen der Proteste: Sie waren dabei, als Demonstranten im Herbst erstmals auf den Maidan strömten; sie waren dabei, als Heckenschützen wahllos Menschen erschossen und sie filmten den Aufmarsch russischer Truppen auf der Krim.
Die Augenzeugen sprechen darüber, wie sie selbst die Eskalation im Februar 2014 erlebten, über ihre Reaktion auf die Entmachtung von Präsident Janukowitsch, wie sie die unsichere Zukunft der Ukraine einschätzen. Neben den persönlichen Schilderungen gibt es beeindruckende, von Augenzeugen selbstgedrehte Videoaufnahmen – überwiegend Bilder von Handy-Kameras.
Eine Dokumentation von Annie Berend, Anne Breer und Marta Werner
► My Revolution
Der Film ist ein weiterer Beitrag zu unserer Themenschleife: Stephan Lamby und dbate
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► Ukrainische Tragödie
Lord Byron schrieb eine Versdichtung über einen ukrainischen Herrscher im 17. Jahrhundert, der an der Unbeherrschtheit seines Charakters politisch scheiterte: eine ukrainische Tragödie. Puschkin entwickelte den Stoff weiter. Peter Tschaikowski komponierte daraus eine wenig bekannte, aber überaus starke Oper mit dem Titel MAZEPPA. Dies ist der Name jenes ukrainischen Herrschers, der alle im eigenen Lande gegen sich aufbrachte, sich mit dem Westler Karl XII. von Schweden verbündete und mit diesem von Peter dem Großen in der Schlacht von Poltawa besiegt wurde. Diese legendäre Entscheidungsschlacht, durch die die Ukraine zu Russland kam, steht im Mittelpunkt der Oper.
Der Historiker und Politologe Martin Aust kommentiert Tschaikowskis Oper. Er erläutert historische und aktuelle Hintergründe und Gegensätze auf den Gebieten, die heute West-Ukraine und Ost-Ukraine heißen, deren Ursachen bis heute wirksam sind. Der Archäologe Dr. Burkhard Böttger ergänzt diese Kommentare von der archäologischen Seite: Ukraine und Krim in der Antike.
Spannend und informativ.