Der Dramatiker und Regisseur Oriza Hirata inszeniert derzeit zusammen mit dem Robotiker Hiroshi Ishiguro Franz Kafkas Parabel “Die Verwandlung” als Bühnenstück, in dem ein Android die Hauptrolle übernimmt (–> Video der FAZ). Das Schauspiel wird zuerst in Japan unter dem Titel „La Metamorphose version Androide“ aufgeführt, später soll es auch auf Tournee über die Bühnen Frankreichs gehen.
Sehen Sie dazu ein Gespräch mit Hiroshi Ishiguro, der in dieser Kafka-Adaption nicht zum ersten Mal einen Androiden ins Rampenlicht bringt:
► Doppelgänger und Avatare
Der für die Entwicklung des Robo-Schauspielers Verantwortliche Hiroshi Ishiguro ist ein Star unter Japans Robotikern. Auch er überschreitet immer wieder die Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst – in Japan weniger ein Gegensatz als im Westen. Sein Geminoid F genannter ‚Maximal Human’ Android spielt mit einem menschlichen Schauspieler zusammen in einem Theaterstück. Alles begann damit, dass er einen Roboter Doppelgänger von sich bauen ließ, weil er sich dafür interessiert, was einen Menschen definiert. Der täuschende echte Doppelgänger ist allerdings nur eine ferngesteuerte Hülle – doch in Zukunft sollen solche ‚Maximal Human’ Doppelgängerkopien besser werden als der ihnen zugrunde liegende Original-Mensch. ‚Minimal Human’ genannte Avatare sind die günstigere Version eines Avatars und eine Art Weiterentwicklung des Telefons.
DVD-Empfehlung:
Mensch 2.0
Seit 1840 hat in die Lebenserwartung in den hoch entwickelten Ländern von 40 auf 85 Jahre zugenommen, das sind im Schnitt 3 Monate pro Jahr! Dabei haben wir uns an Errungenschaften wie künstliche Gelenke oder Herzklappen wie Schrittmacher gewöhnt. Auch das Klonen – zu Dollys Zeiten noch ein Skandal – hat Einzug in den Alltag der Forschung gehalten. Fortschritt geschieht einfach, die menschliche Neugier lässt sich nicht begrenzen. Science Fiction könnte kaum spannender sein als das, was gegenwärtig in der Wissenschaft geschieht.
Aus der künstlichen und der natürlichen Intelligenz entsteht im 21. Jahrhundert etwas Neues. Folgt jetzt auf den Homo sapiens eine verbesserte Version des Menschen, der Mensch 2.0? Ist die Intelligenz, die dabei in die Systeme und Maschinen ausgewandert ist, fähig, eine Gegenwelt zu bilden? Wird die Menschheit dümmer sein als die von ihr produzierten Maschinen? Werden wir eins werden mit Robotiksystemen? Spielen wir etwa Gott?
Diese aktuelle Evolution des Menschen wird von Alexander Kluge und Basil Gelpke auf 4 DVD nachgezeichnet.
DVD 1 + 2 (Basil Gelpke)
Mensch − Maschine − Mensch
Der Homo sapiens, das heutige Modell des Menschen, ist das Produkt vieler Millionen Jahre Evolutionsgeschichte. Zur Jahrtausendwende haben wir das menschliche Genom entschlüsselt. Sind wir damit im Besitz des Bauplans des Lebens?
DVD 3 + 4 (Alexander Kluge)
Die Auswanderung des Denkens aus dem Gehirn
Ist die Intelligenz, die in die Systeme und Maschinen ausgewandert ist, fähig, eine Gegenwelt zu bilden, die stärker ist als unsere Köpfe? Die Frage ist: Worauf können wir vertrauen? In der Konkurrenz zwischen Mensch und Dingen: wer ist Hase und wer ist Igel?
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► Evolutionäre Robotik
Intelligenz ist ein Bestandteil des Lebens und verhält sich dynamisch. Auch Roboter, die künstlichen Intelligenzler, lernen spontan. Voraussetzung für die Betätigung von Intelligenz sind Körper. Die im Institut von Prof. Dr. Frank Pasemann entwickelten Humanoiden lernen so, wie die Tiere in der Evolution „lernten“: durch Selbsttätigkeit, Versuch und Irrtum, also, indem sie Erfahrungen machen. Diese Forschungsmethode unterscheidet sich grundlegend von dem bloßen Konstruieren. Prof. Pasemann nennt seine Geschöpfe daher auch nicht Automaten, sondern Animaten (anima = Seele, Tier). Begegnung mit Frank Pasemann und seinen Animaten.
► Ein Roboter namens Kismet
Im KI-Laboratorium des M.I.T. wurde ein Kopf mit Hals entwickelt, der die Beziehung eines Neugeborenen mit dem Menschen imitiert, der ihm als Erster begegnet. Kismet verfügt über sieben Gefühlskategorien: ruhig, verärgert, traurig, interessiert, angewidert, glücklich und überrascht. Der Roboter reagiert auf die emotionale Färbung in der Stimme des menschlichen Partners.
► Roboter sucht Körperkontakt
Prof. Dr. Christaller ist Leiter einer Arbeitsgruppe für kognitive Robotik. Seine Arbeitsgruppe studiert die Entwicklung der Intelligenz und des Bewusstseins in der biologischen Evolution. Die Arbeitsgruppe entwickelt aber auch Kleinstroboter, die im städtischen Untergrund in den für Menschen nicht begehbaren Abwasserkanälen, künftig ihr Biotop und ihr Arbeitsfeld finden sollen.
Dazu müssen sie, sagt Prof. Dr. Christaller, sich zunächst aneinander gewöhnen und Lust am gegenseitigen Körperkontakt gewinnen. Ihre Intelligenz entsteht nicht aus eingebautem Logikzwang, sondern aus sozialen Motiven. Ohne sozialen Kontakt sind sie unbrauchbar. Auch die menschliche Evolution zeigt: Die Intelligenz entsteht in ihrer Wurzel aus sozialen Motiven.
► Meine Kumpel, die Roboter
Künstliche Intelligenz ist sein Arbeitsgebiet. Die Steigerung der künstlichen Intelligenz heißt Sozionik. Die neue Wissenschaft der Sozionik erforscht die Kooperation zwischen Robotern und Menschen und zwischen Robotern untereinander. Sein Maschinen-Team wurde Weltmeister im Roboter-Fußball.
► CB2, M3-Kindy und iCub
Noch wissen wir wenig darüber, wie der Mensch lernt. Roboterkinder können als Modell dienen, um mehr über das Lernen zu erfahren. In Japan und Europa hat man deshalb Roboterkinder gebaut, um an ihnen das Lernverhalten zu studieren, trotzdem geht man dabei ganz unterschiedliche Wege.
► 2029 wird alles anders
Ray Kurzweil ist ein Tausendsassa. Als einer der erfolgreichsten Erfinder und Inhaber von Patenten ist er Geschäftsmann, Gründer einer Universität, Berater der US-Regierung und der wohl berühmteste Zukunftsforscher. Ray Kurzweil aber hat auch eine Mission: Er will den Tod besiegen und er ist zuversichtlich, dass dies der Menschheit schon in diesem Jahrhundert gelingen wird. Klingt verrückt? Vielleicht …
Ein Gespräch mit Ray Kurzweil in 9 Teilen.
► Die Ahnengalerie der Zukunft
Versteckt in den Wäldern Vermonts lebt Bina; die echte Bina und ihr Nachbau, eine hörende und sprechende täuschend echte Roboterbüste. Das Motto ihrer Betreiber: Gott ist technologisch, Sterben ist optional. Die technologisch-religiöse Stiftung bietet jedermann gratis an, sich auf ihrer Webseite mit einem Charakterprofil zu verewigen und eine Gewebeprobe einzusenden, damit diese für die Zukunft eingefroren werden kann.