Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) als politische Öffentlichkeit
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz versammeln sich in jedem Jahr die für die Sicherheit in der Welt verantwortlichen Politiker, Militärs und Experten (neuerdings auch zunehmend führende Wirtschaftler) im Bayrischen Hof. Die Konferenz bildet eine einmalige politische Öffentlichkeit, in der Teilnehmer, die sonst oft Gegner sind, miteinander debattieren. Die vertraulichen Gespräche am Rande der Konferenz sind oft ebenso wichtig wie die öffentlich geführten Diskussionen.
Die Konferenz wird heute vom früheren Botschafter Wolfgang Ischinger geleitet. Sie wurde unter dem Namen „Wehrkundetagung“ in den Jahren nach 1963 durch Ewald-Heinrich von Kleist begründet, der zum engsten Kreis des Widerstands gegen Hitler zählte. Das Jahr der ersten Tagung war das von Kennedys Tod und bezeichnet die Zeit des Kalten Kriegs. Als die Konferenz zum 25. Mal stattfand, war das unmittelbar vor der Wende. Im Jahr 2014 fand die Konferenz zum 50. Mal statt. Die Themen Syrien, der europäische Einsatz in Afrika, der Aufstieg Chinas und die Ukraine standen im Vordergrund. Es war die vorläufig letzte offene Debatte vor dem allseitigen Zerwürfnis mit Russland.
Aus Anlass des Jubiläums der Konferenz zeigt die vorliegende Doppelsendung Momenteindrücke aus den Jahren 2000 bis 2014. Unter Mitwirkung von Wolfgang Ohlert, Dr. Anton Hofreiter, dem österreichischen Außenminister Sebastian Kurz, Henry Kissinger, Jamie Shea, Dimitri Rogosin, Admiral Edmund P. Giambastiani, Christophe Keckeis, Thomas Schmid, dem Konferenzarzt Dr. med. Günter Hauf, Botschafter Julij A. Kwizinskij., Richard Perle („Prince of Darkness“), U.S.-Senator Sam Nunn (aus der Gruppe der „Apokalyptischen Reiter“), Botschafter Richard Burt, Botschafter Richard Holbrook und einem Beitrag von Helge Schneider zum Thema: „Das Bohren harter Bretter“.
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► Der Chefökonom
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz über die Sturmzonen der Globalisierung. Er war Vorsitzender des Berater-Komitees für Wirtschaft von Präsident Clinton und Chef-Ökonom der Weltbank. Für seine Arbeiten über die „asymmetrische Information auf den Weltmärkten“ erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Als Professor wirkte er in Yale, Stanford, Oxford und Princeton und lehrt nun an der Columbia University, New York. In seinen zwei Büchern über die Globalisierung beschreibt Stiglitz die Ungleichzeitigkeit und die Asymmetrie von Information auf dem sich rasant entwickelnden Weltmarkt.
► „Wir sind darauf angewiesen, die Welt zu verstehen.“
24 Stunden produziert der Erdball täglich Geschehnisse, die für die Berichterstattung einer großen Tageszeitung über Außenpolitik relevant sind. Täglich müssen diese Massen von Tatsachen erneut auf das Wesentliche reduziert und eingeordnet werden. Sie müssen erzählbar, das heißt für den Leser interessant sein.
Stefan Kornelius, Leiter des Ressort Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung, berichtet aus seiner Praxis.