Heute Abend im TV: Ein Unglücksrabe zwischen allen Fronten(19.05.2014, 0:25 Uhr bei 10vor11 auf RTL)


Der wahre Held in Mozarts letzter Oper
Im Zentrum von Mozarts Oper LA CLEMENZA DI TITO (er komponierte sie fast gleichzeitig wie DIE ZAUBERFLÖTE) steht ein junger römischer Offizier. Einerseits ist er Freund (und designierter Nachfolger) des Kaisers Titus. Andererseits ist er Vitellia, der Tochter des gestürzten Kaisers Vitellius, erotisch hörig. Er will loyal und treu sein, ist aber in den bürgerkriegsähnlichen politischen und emotionalen Verhältnissen Roms hin- und hergerissen. Ihm gilt Mozarts ganze Zuwendung in Form von großen Arien und eines bitter erkauften glücklichen Endes.
In der Staatsoper München wird dieser Sextus (italienisch Sesto) zur Hauptperson und zum Publikumsliebling. Inszenierung: Jan Bosse. Musikalische Leitung: Kirill Petrenko. Ein Ereignis!
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► Liebe und Tod
Mozart
Eine der frühen Opern Mozarts ist zugleich eine seiner seltsamsten und schönsten. Der Titel heißt wörtlich übersetzt: „Die falsche Gärtnerin“. Dahinter verbirgt sich eine abgründige Liebesgeschichte. Ein junger Graf ersticht seine junge Frau aus Eifersucht. Diese verwandelt sich (weil sie überlebt oder weil sie wiedergeboren wird) in eine Gärtnerin und trifft erneut auf den Grafen. Beide setzen die Kette von Arien und Duetten fort, in der sich ihre Liebe dokumentiert. „Liebe ist nicht umzubringen.“
Hans Neuenfels hat (unterstützt von seiner Frau Elisabeth Trissenaar) an der Staatsoper im Schillertheater Berlin dem Werk Mozarts einen frischen Ton (auch mit eigenen Texten) gegeben. Seine Inszenierung zeigt die starke emotionale Logik, die Mozarts TRAUERGESANG AUF DIE VERGÄNGLICHKEIT DER LIEBE zugrundeliegt.