Neue Themenschleife: Süddeutsche Zeitung TV

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Die Süddeutsche Zeitung und dctp.tv arbeiten seit 20 Jahren zusammen. Ausgangspunkt war die Tradition der Seite 3 dieser Zeitung, in der auf besondere Weise von Autoren geprägte, zusammenhängende Beiträge publiziert wurden, wie sonst kaum in einer anderen Tageszeitung. Inzwischen hat sich dieses Prinzip des Autoren-Journalismus über das gesamte Blatt verbreitet.
In unserer neuen Themenschleife ► Süddeutsche Zeitung TV präsentieren wir ausgewählte Filme aus dem Qualitätsfernsehen der Süddeutschen Zeitung: Bildstarke Dokumentationen, anspruchsvolle Reportagen und unterhaltsame Porträts fragen nach, schauen hinter die Kulissen und begleiten Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen.
► Mission Tierrettung – Schnelle Hilfe für vier Pfoten
mission-tierrettungIn München kümmert sich die Tierrettung um die animalischen Notfälle. Mit dem bundesweit ersten Krankenwagen für Tiere, in dem nur Veterinäre am Steuer sitzen, nimmt die bayerische Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle ein. Für Katzendame Flora zählt jede Minute. Ihre Besitzerin hat sie verletzt im Garten gefunden. Doch ein typisches Großstadtproblem hält die Tierretter auf: Die Pendler verstopfen Münchens Straßen. Da hilf nur eins: Geduld und starke Nerven, denn Blaulicht ist für die Tierrettung nicht erlaubt. Die Helfer sind 24 Stunden im Einsatz, auch an Wochenenden oder Feiertagen. Bei den mobilen Veterinären heißt es oft: Rettung in letzter Minute. Doch auch wenn sie Rund um die Uhr erreichbar sind und an ihre Grenzen gehen: manchmal kommen auch sie zu spät. Nina Sch. ist gerade mal 27 und schon verantwortlich für über 150 Schützlinge im Tierheim Recklinghausen. Süddeutsche Zeitung TV begleitet sie und Tierpflegerin Christina N. in ihrem Traumberuf. Doch die Liebe zum Tier allein reicht nicht. Herrische Herrchen, Beschlagnahmungen und abgemagerte Fundtiere fordern mehr von den jungen Frauen.


► Hoffnung für Frühchen
hoffnung-fruehchenLange Zeit galten 1000g Geburtsgewicht als Untergrenze der medizinischen Möglichkeiten bei Frühgeborenen. Doch heute hat selbst eine halbe Hand voll Leben noch gute Chancen: selbst Babys mit 300g Gewicht können überleben. Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 50.000 Frühchen auf die Welt. Und die Zahl steigt – in den letzten 30 Jahren um 30 Prozent. Gründe sind das höhere Durchschnittsalter der Mütter und Mehrlings-Schwangerschaften nach einer künstlichen Befruchtung.


► Casting für Cobra – Die harte Auswahl von Elitepolizisten
casting-cobraDas Einsatzkommando Cobra, direkt dem österreichischen Innenministerium unterstellt, wird gerufen bei Geiselnahmen, Amokläufen, Festnahmen von Gewaltverbrechern, Terrorangriffen und beim Personenschutz prominenter Persönlichkeiten. Süddeutsche Zeitung TV bekam eine Sondergenehmigung, die Kandidaten durch das gesamte Auswahlverfahren zu begleiten.
 


► Der Knast im Knast – Wie die JVA Oldenburg aus Verbrechern Nachbarn macht
knast-im-knastSüddeutsche Zeitung TV über ein Gefängnis, das mit ganz altmodischen Mitteln sehr moderne Wege beschreitet.
Die Justizvollzugsanstalt Oldenburg ist nicht nur ein Gefängnis – es sind mehrere. Von der Sicherheitsstation, auf der Schwerstverbrecher unter höchsten Standards bewacht werden – „Stammheim ist nix dagegen“, sagt der Anstaltsleiter Gerd Koop – bis hin zum offenen Vollzug in kleinen Häusern in den Nachbarstädten. Im Prinzip hat jeder Strafgefangene dieselben Chancen, wenn er sich an die Grundregeln hält.
„Morgen sollen das doch wieder unsere Nachbarn sein“, sagt Gerd Koop immer, wenn er auf das Thema Resozialisierung angesprochen wird. Deswegen steht die Wiedereingliederung der Insassen an erster Stelle – aber nicht ohne Voraussetzungen. Denn die JVA Oldenburg ist kein „Kuschelknast“, wo laxe Regeln und pädagogische Experimente den Gefangenen Schlupflöcher bieten, mit denen sie eine wirkliche Auseinandersetzung mit Tat, Opfern und den Anforderungen des Lebens „draußen“ entkommen können.
Es sind Grundregeln, die vielleicht selbstverständlich klingen, die in den Leben vieler Gefangener aber keine Rolle gespielt haben: Sauberkeit. Disziplin. Pünktlichkeit. Wer also seine Zelle nicht in Schuss hält, bekommt keine Vergünstigung. Wer zu spät kommt, auch nicht. Manche Gefangene haben das Konzept so sehr verinnerlicht, dass sogar das Aufsichtspersonal gebeten wird, die Schuhe auszuziehen, wenn es die Zelle betreten will.
Wer sich eingliedert, wer an sich arbeitet, wer nachhaltig dazu bereit ist, zu lernen, der bekommt früher als in anderen Justizvollzugsanstalten die Chance, wieder „ungefilterte“ Luft atmen zu können. Wer das nicht tut, lernt die andere Seite der JVA kennen, die nicht umsonst auch das „Alcatraz des Nordens“ genannt wird.
Dr. Heribert Prantl, Leiter des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, wird sich in der Reportage mit dem Vollzugskonzept der JVA kritisch auseinandersetzen und das Personal rund um die Uhr begleiten.


► All Inclusive mit Pelz und Wodka – Russinnen auf Türkei-Urlaub
all-inclusiveSeit 2008 sind deutsche Touristen in der türkischen Urlaubsregion um Antalya in der Unterzahl: Russen haben das Konzept des All-Inclusive Urlaubs entdeckt und überschwemmen türkische Hotels. Den legendären Handtuchkrieg haben sie handstreichartig beendet – kein Platz mehr am Pool für Urlauber aus Deutschland. Kyrillische Buchstaben in den Shoppingstraßen, Borschtsch am Buffet und überall leere Wodkaflaschen: Eine neue Urlaubs-Supermacht erobert den Mittelmeer-Raum.
Jürgen (52) und Elke (49) aus Singen sind geschockt: In ihrem Fünf-Sterne-Hotel im türkischen Göynük sind die beiden die einzigen deutschen Gäste. Sie kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus:
An der Poolbar liefern sich Russen eine wilde Bierschlacht. Irina (23) aus Weißrussland bringt türkischen Kindern Bauchtanz bei. Unterwäschemodel Aida (24) aus Moskau testet Pelzmäntel aus kanadischem Nerz. Dass vor der Tür 38 Grad im Schatten sind, stören sie nicht, denn: „Jedes Mädchen weiß, dass man Pelze am besten im Sommer kauft. Dann sind sie am billigsten.“ Eurat (28) und Mahmut (30) aus Kasachstan haben sich drei neunzehnjährige russische Studentinnen als Urlaubsbegleitung mitgenommen und amüsieren sich auf kasachisch zwischen Kraftraum und Russendisco.
Anja, 22, aus Leipzig ist Animateurin, genau so wie ihr türkischer Freund. Sie muss ansehen, wie er jeden Tag von Berufs wegen mit jungen Moskowiterinnen flirtet oder Kasachinnen zu Poolspielen überredet. „Ich vertraue ihm, auch wenn die an ihm rumgrabschen. Sonst kann ich mich gleich von ihm trennen“, sagt sie.
Die komplette Tourismus-Infrastruktur hat auf die Gäste aus dem Osten umgestellt: Souvenir-Shops wurden in Pelz-Boutiquen umgewandelt, am Kiosk russische Rätselhefte statt deutscher Zeitschriften. Und wenn hier vom Personal jemand ein Fremdsprache spricht, dann natürlich Russisch. Das Deutsch ist eingerostet. Die Händler sind unzufrieden. Schlimm genug, dass Krise ist. Die Russen sind überaus harte Geschäftspartner. „Der Deutsche kommt rein, Du sagst einen Preis, er zahlt und geht. Die Russen feilschen nur und kaufen nichts.“ schimpft ein türkischer Händler. Nicht nur er sehnt sich nach den unkomplizierten Deutschen zurück.


► Pulver, Pillen, Plagiate – Mit Zollfahndern auf der Jagd
pulver-pillen-plagiateMedikamente aus Indien, Markenkleidung made in China oder Drogen aus Südamerika – der Schmuggel in die EU boomt wie nie zuvor. Im Jahr 2008 beschlagnahmte der deutsche Zoll gefälschte Waren im Gesamtwert von 436 Millionen Euro und über 13 Tonnen Rauschgift. Was immer in Deutschland verboten, schwer zu bekommen oder überteuert ist, wird geschmuggelt – mal mehr, mal weniger erfolgreich: Denn die Zöllner an Flug- oder Seehafen haben einen sechsten Sinn für schlechte Schmuggler-Gewissen. Sie wissen einfach, wen und wo sie kontrollieren müssen.
Mit jährlich 53 Millionen Passagieren aus 105 Ländern ist Deutschlands größter Flughafen nicht nur ein Drehkreuz für den internationalen Luftverkehr – auch massenweise Waren mit nicht immer einwandfreier Herkunft werden in Frankfurt umgeschlagen. Etwa die Hälfte des im letzten Jahr durch den deutschen Zoll sichergestellten Kokains kommt vom Rhein-Main-Flughafen: über 350 Kilogramm. Dazu kommen rund 380 Kilo andere Drogen, 570 Kilo Anabolika und knapp eine Million Produktfälschungen. Die Fantasie der Schmuggler kennt dabei keine Grenzen: als Verstecke müssen Badelatschen, Reisesouvenirs oder auch mal der eigene Körper herhalten. Gerade haben Peppi S. und Michael M. vom Sonderkontrolltrupp des Zolls unter den Passagieren einen gehetzten Geschäftsmann entdeckt. Die Zöllner suchen bei ihm nach Bargeld – hat er mehr als 10.000 Euro ohne Anmeldung dabei, besteht Verdacht auf Geldwäsche.
Große Mengen an Schmuggelware kommen über den Seeweg nach Deutschland. Auf Sportbooten, Segelyachten und Containerschiffen versuchte man im letzten Jahr zwei Tonnen illegale Arzneimittel und über fünf Tonnen Marihuana auf den deutschen Schwarzmarkt zu schwemmen. Spezialeinheiten des Zollfahndungsamts prüfen in allen wichtigen Seehäfen Schiffe und Container auf Herz und Nieten. Im Hafen Rostock nehmen Einsatzleiter Hartmut K. und seine Polizeitaucher besonders Schiffe aus Südamerika unter die Lupe. Unter einem Kohlefrachter aus Venezuela machte das Team aus Mecklenburg-Vorpommern ihren bislang spektakulärsten Fund: In mehreren wasserdicht versiegelten Paketen finden sie 130 Kilogramm Kokain mit einem Verkaufswert von über sieben Millionen Euro.


► Stars von der Schulbank – Wenn Kinder Karriere machen
stars-schulbank„Harry Potter“, „E.T.“ oder „Kevin – Allein zu Haus“ – unvergessliche Filme, in der Hauptrolle: ein Kind. Viele Eltern träumen von so einem bilderbuchreifen Erfolg für ihren Nachwuchs. Doch was mit Kinderstars nach dem großen Durchbruch passiert, ist nicht immer hollywoodtauglich. Früher Ruhm bedeutet einen Spagat zwischen unbehelligtem Kindsein und einem Leben im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Später die Erwartung, die Karriere im Erwachsenenleben fortzusetzen. Trotz vieler warnender Beispiele – Agenten und Manager können sich vor Bewerbungen kaum retten. Dabei steht fest: Kinderkarrieren sind genauso selten wie echte Wunderkinder.
Kaan A. ist mit 10 Jahren schon ein Leinwandstar. Wenn er dreht, ist er oft mehrere Wochen von der Schule befreit. Immer dabei: Seine Eltern. Kaans Job ist lukrativ: Etwa 300 Euro pro Tag verdient er, plus Reisekosten und Spesen für die Eltern. Sein aktueller Film „Teufelskicker“ kommt gerade in die Kinos. Und Kaan hat noch mehr Talente: Er übt sich eifrig im Rappen und durfte bereits in Musikvideos von Jan Delay und Doa21 mitwirken. Doch kann sich der Junge bei allem Rummel wie ein ganz normaler 10-Jähriger entwickeln?
Marie W. ist ebenfalls 10 und ein aufgewecktes Kind. Im letzten Sommer hat Starcoach Jens Dolecki Marie als Statistin bei einer Fernsehgala entdeckt. Kurz danach hatte sie bereits ein eigenes Lied und sang in einer TV-Schlagersendung. Als nächstes soll Marie im Vorprogramm der Miss Germany Wahlen auftreten und den Kandidatinnen die Schau stehlen. Auch Maries ältere Schwester Anna (16) will ins Rampenlicht – allerdings auf dem Catwalk. Bis sie als Jungmodel den internationalen Durchbruch schafft, hält sie ihre Ambitionen vor ihren Mitschülern noch geheim.
„Das Schlimmste waren nicht die Mitschüler. Das Schlimmste waren die Lehrer. Sie waren neidisch. Sie konnten mit einem berühmten Mädchen nicht umgehen,“ sagt „Momo“ Radost Bokel. Rückblickend auf eine Kindheit, in der sie das berühmteste Mädchen der Republik war. „Momo“ war Türöffner für eine Schauspielkarriere, die Kritiker als gescheitert bezeichnen: Kinderstars, die einfach nie wieder an den Erfolg des einen Films anknüpfen konnten. Heute ist Momo selbst Mama, lebt in North Carolina und dokumentiert die zweite große Rolle ihres Lebens in einem Videotagebuch exklusiv für Süddeutsche Zeitung TV.


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