Neu im Catch-up Service: Die Zarenbraut


Eindrucksstarke Oper von Rimski-Korsakoff in der Staatsoper im Schillertheater Berlin
In der Zeit Iwans des Schrecklichen gab es die so genannten Opritschniki, eine Terrortruppe des Zaren. Der renommierte russische Dimitri Tschernjakoff hat Rimski-Korsakoffs historische Oper entrümpelt. Die Opritschniki sind jetzt moderne, digital-erfahrene Geheimdienstler. Sie stellen nach den Erwartungen der relevanten Zielgruppen künstlich einen Zaren zusammen. Jetzt fehlt nur noch die Zarenbraut.
Auf diesem Hintergrund geht es in der musikalisch ungemein starken Oper um einen älter gewordenen Geheimdienstchef, einen Frauenjäger. Er möchte sich durch Heirat mit einem jungen Mädchen verjüngen. Seine langjährige Geliebte Ljubascha, ebenfalls Geheimdienstlerin, nimmt das nicht hin und kämpft um ihn. Die chemischen Labors des Geheimdienstes sind gut ausgerüstet. Der Geheimdienstchef lässt einen Trank brauen, der Marfa, das junge Mädchen, das er begehrt, willig machen soll. Diese Getränk versieht Ljubascha, die verschmähte Geliebte, mit einem Schuss Gift. So sterben alle. Zu spät wird bekannt, dass Marfa die Zarenbraut sein soll.
Dimitri Tschernjakoff, der in Petersburg als Nr. 1 gilt, hat schon in München die Urfassung von Mussorgskis BORIS GODUNOW inszeniert. In der ZARENBRAUT macht er die Handlung nicht nur modern, sondern er macht sie auch durchsichtig auf die Grundkonstellationen der Oper, die Rimski-Korsakoff sämtlich versammelt: Liebestod, Liebestrank und das ewige Dreieck Tenor-Sopran-Mezzosopran. Das war schon in Verdis AIDA so und findet hier in der selten gespielten Oper DIE ZARENBRAUT eine Krönung.
Musikalische Leitung: Daniel Barenboim. In der Rolle der Ljubascha: Anita Rachvelishvili. In der Rolle der Marfa: Olga Peretyatko.
Spannend und informativ.
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