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Prof. Dr. Johannes Fried über den fernen Kaiser
Seit dem Tod Karls des Großen im Jahr 814 n.Chr. sind 1200 Jahre vergangen. Wir feiern 2014 einen Kaiser aus einer fremden Welt. Seine Kennzeichen: Glaube, Wissen und Gewalt.
Karl Martell (der „Hammer“, Großvater Karls) besiegte die Araber, die schon als Eroberer in Südfrankreich standen. Dessen Sohn König Pippin baute an einem fränkisch-römischen Großreich. Karl, der Enkel, setzt dieses Werk fort. Er errichtet die Grenzen Europas auf machtvolle Weise. Alle drei Herrscher schlagen eine Brücke zur Antike. Karl regierte mit Heeresmacht. Seine Herrschaft beruhte aber im Kern auf Bildungseinrichtungen, die er gründete (Klöster und Domschulen). Dieser Herrscher sprach Mosel-Fränkisch, das etwa so klang wie Menschen heute in Aachen sprechen. Er verstand aber auch Latein. In den heißen Bädern von Aachen saß er oft mit 100 Gefährten im Bassin und regierte.
Ein Blick in diese Welt des Mittelalters ist faszinierend. Die Nächte sind dunkel, weil Kerzen teuer sind. Zeit im Überfluss. Man trifft auf wenig Menschen. Aber die Geister sind spirituell bewegt und hell. Hier entstand Europa als Embryo.
Johannes Fried, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main, einer der kompetentesten Mittelalterforscher, beschreibt die Epoche und das Leben des Kaisers Karl.
Heute Abend im TV: Karl der Große (09.02.2014, 0:25 Uhr auf SAT.1)
- Eindrücke von der Konferenz "Einbruch der Dunkelheit"
- Heute Abend im TV: Die Wolkenjägerin (10.02.2014, 0:30 Uhr auf RTL)