"Dome der Arbeit"
Der Anthropologe und Philosoph Frithjof Bergmann von der Universität Ann Harbor / Michigan entwickelt Vorstellungen, wie man die zerstörten Industriestädte in den U.S.A. wieder mit Leben erfüllt. Neuartige, öffentliche Hallen, Dome genannt, sollen in Detroit, Cleveland, Los Angeles und New York errichtet werden. Sie bilden sog. Konstellationen, in denen Menschen anders arbeiten und zusammenarbeiten können, als in den Fabriken. Der Ansatz geht von einer ganz praktischen Erfahrung aus, die schon im vorigen Jahrhundert bekannt war : 100 Arbeiter arbeiten in einer Stunde mehr, als ein Arbeiter in 100 Stunden. Das ist das "Prinzip Stadt" sagt Frithjof Bergmann: die Fortsetzung von Metropolis mit besseren, nämlich dezentralen Mitteln.
"Mein Arbeitszimmer ist das Universum"
Elementarteilchen haben keine Individualität. Photonen oder Protonen könnte man am Namen nicht erkennen. Das ändert sich bei großen Strukturen. Milchstraßen und galaktische Superstrukturen besitzen hohe Unverwechselbarkeit, ähnlich wie ein Fingerabdruck. Der Astrophysiker Prof. Dr. Simon White über sein Arbeitsgebiet: ferne Galaxienhaufen, das Haar der Berenice, DUNKLE MATERIE.
"Abgrund der Sterne"
In einem Dorf am Eismeer geboren, wanderte das Universalgenie Lomonossow im 18. Jahrhundert zu Fuß nach Moskau, studierte in Deutschland und begründete die russische Wissenschaft. Heute ist die Moskauer Universität, eine der größten der Welt, nach ihm benannt. In einem Lehrgedicht an das Nordlicht hat Lomonossow sein Weltbild und sein Verhältnis zum Kosmos niedergelegt. Russische Schulkinder können jeden Vers auswendig hersagen. Lomonossow spricht davon, daß wir Menschen unwiderstehlich in den "Abgrund der Sterne hineinstürzen". Man kann davon ausgehen, sagt die Autorin und Übersetzerin Rosemarie Tietze, daß das Echo, das die Raumfahrt im russischen Volk auslöste, auf die Vorstellungskraft und wissenschaftliche Poesie des genialen Lomonossow zurückgeht.
"Was von Stalingrad übrig ist"
Stalingrad ist umbenannt in Wolgograd. In dem Stadtbild erinnert vor allem das Denkmal des Sieges auf dem Mamajew Hügel an die unerbittliche Kesselschlacht aus dem Jahr 1942. Die Filmdokumentation von Stefan Zimmer befasst sich mit der akustischen Ausgestaltung dieses Denkmals. In Dauerschleife erklingt die "Träumerei" von Schumann zum Gedenken an die Schlacht, die die Faszination der Weltöffentlichkeit auf sich zog. Es ist fast nichts davon übrig, als dieses beschallte Gemäuer. Bericht von einem, der mit der Kamera dort war.