Nach einer Sportveranstaltung verschwindet in einem kleinen Ort in Oberitalien ein minderjähriges Mädchen spurlos. Die Leiche wird später auf einem Acker gefunden. Auf ihrem Körper finden sich fremde DNA-Spuren. In einer Großaktion wird aufgrund dieser Spuren nach dem Mörder gesucht. Dr. Letizia Ruggeri, die Untersuchungsrichterin, eine imposante, besonnene Ermittlerin, veranlasst in den Dörfern 18.000 DNA-Untersuchungen. Es wird ein mutmaßlicher Vater des Täters gefunden, keines von dessen Kindern aber kommt für die Tat in Betracht. Erst als ein Ehebruch dieses Vaters und ein daraus entstandenes uneheliches Zwillingspaar herausgefunden wird (ein Dorfskandal), gelangen die Behörden an den inzwischen angeklagten Mr. „Unbekannt Nr. 1“. Dessen Familie, er selbst, die Anwälte wehren sich gegen die (auch in der Öffentlichkeit) abstrakt wirkende Anklage, die sich auf DNA-Indizien gründet. Blutsbande und Familienzusammenhalt stehen gegen Laborwissen. Die Debatte erregt und spaltet die Öffentlichkeit Italiens. Die Romanistin Prof. Dr. Ulrike Sprenger, Verfasserin den Proust ABC, kommentiert den aufsehenerregenden Konflikt, in dem zwei Zeitalter in einem Justizfall hart aufeinandertreffen.
► „Jagd auf Mr. „Unbekannt Nr. 1″“ (News & Stories vom 07.10.2015)
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► „Warte, warte noch ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu Dir“
Romuald Karmakar veröffentlicht demnächst seinen ersten abendfüllenden Spiefilm DER TOTMACHER. Götz George spielt den Mörder Fritz Haarmann aus Hannover, der in der Zeit zwischen 1918 und 1924 Knaben und Männer tötete und im Jahr 1925 enthauptet wurde. Man nannte ihn einen Werwolf. An ihm entzündete sich die Volksphantasie. In dem Film des jungen Filmemachers Romuald Karmakar wird erstmalig das Protokoll der psychiatrischen Untersuchung dieses Massenmörders veröffentlicht. Der Universitätsprofessor für Psychiatrie Schultze befragt Fritz Haarmann (Götz George).
Eine Frau ersticht ihren Mann, weil sie glaubt, er wolle sie angreifen. An dem Tag, an dem er seinen Sohn getötet hat, wollte der Täter eigentlich auch seine Lebensgefährtin ermorden. Einer tötet die Lebenspartnerin, die ihn verlassen will. Ein Mann, der seiner dominanten Frau nicht sagen kann, dass er beruflich am Ende ist, tötet sie im Gefühl aus dem Gefühl seines Bankrotts heraus. Die Mehrzahl der Tötungen von Menschenhand gelten dem Intimpartner.
In den klassischen Dramen und in der Oper tötet z.B. MEDEA ihre Kinder, um ihren untreuen Geliebten dort zu verletzen, wo er verletzbar ist: Sie vernichtet ihm seine Nachkommen. Am Schluss von CARMEN von Bizet und im Drama WOZZEK von Büchner tötet der verlassene Mann das Liebste, was er hat: „Du gehörst mir nicht und auch keinem Anderen“ – das sind die letzten Worte des Wozzek.
Der langjährige Chef der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, in der ersten Reihe der Gerichtspsychiater in Schwurgerichtsprozessen berichtet aus seiner Praxis. Was unterscheidet Mord und Totschlag? Was bedeuten die Tatbestandsmerkmale „Heimtücke“ und „Mordlust“? Wie geht der Psychiater mit solchen Begriffen des Gesetzes um?
Begegnung mit Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Marneros.
► „Was macht ein Kriminalpsychologe?“
Macht, Manipulation, Rache für Demütigung. Europas führender Kriminalpsychologe untersucht die Motive von Verbrechern. Im Hochsicherheitstrakt befragt er Serienmörder. In den Chefetagen der Wirtschaft spürt er nach Straftaten am Arbeitsplatz. Sein Buch „Bestie Mensch“ wurde ein Bestseller. Begegnung mit dem Kriminalpsychologen Dr. Thomas Müller, Wien.