Neu auf dctp.tv: Ich komme praktisch aus der Antike


Helge Schneider in mehreren Star-Rollen
Helge Schneider in mehreren Rollen: als Pianist, in Trauer wegen des Verschwindens der Deutschen Mark. Als Altphilologe im Einsatz im neuen Griechenland. Als Napoleon in Mülheim. Am 30. April 1945 als Standesbeamter von Berlin-Mitte, der den Führer und seine Braut traute.
Helge Schneider von der Antike bis heute aktiv.
► Ich komme praktisch aus der Antike (10 vor 11, Sendung vom 23.05.2011)


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► Das Land der 1.000 Inseln
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Griechenland besteht in seiner Geschichte seit der Antike und in seiner Gegenwart nicht bloß aus der Hauptstadt Athen, dem Festland und dem Peleponnes, sondern vor allem aus seinen 1.000 Inseln: „Nichts ist so verschiedenartig wie die Einzelteile des griechischen Archipels“.
Die adriatischen Inseln im Westen gehörten früher zum Einflussbereich Venedigs. Sie haben eine andere Musik, andere Sitten, andere Bauweise und andere Gemeinwesen und Clans als die Inseln in Ägäis. Auch von diesen unterscheidet sich fast jede von den anderen. Geht man nicht von einem Einheitsurteil (meist einem Vorurteil) über Griechenland aus, sondern untersucht die einzelnen Regionen in Geschichte und Gegenwart, erhält man auch für die Lösung der Probleme des Landes einen besseren Blick. Dem Bürgermeister von Thessaloniki sind zum Beispiel Reformen gelungen. Die Riesenstadt Athen sucht Rat bei diesem Politiker für die eigenen Probleme. Athen selbst bildet als Megalopolis einen scharfen Gegensatz zu den agrarischen Regionen des Landes. In dieser Hinsicht erweist sich das Phänomen Griechenland als ein prismatisches Gebilde.
Prof. Dr. Ioannis Zelepos, LMU München, berichtet über die Vielfalt Griechenlands.


► 194 Jahre Hellas
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Der Aufstand der Griechen gegen das Osmanische Reich begann 1821. Er wurde von den Großmächten England, Frankreich und Russland mit starker Emotion gefördert und führte 1830 zum ersten Königreich der Helenen unter dem Bayerprinz Otto. Noch während des Aufstands kam es zum ersten Staatsbankrott. Der zweite von bisher insgesamt drei lag 1883 nach einem wirtschaftlichen Innovationsschub, dem das griechische Eisenbahnsystem und der Kanal von Korinth zu verdanken sind. Als dramatisch gilt der Zweikampf zwischen dem Vollblutpolitiker Venizelios (der die Partei der Reeder, des britisch-französischen Geldes und der Wohlhabenden vertrat) mit dem König Konstantin (jetzt aus einem norddeutschen Fürstenhaus und Vertreter des Mittelstands, der Beamten und der kleineren Landbesitzer). Wie fast immer in der griechischen Geschichte schwankten die Mehrheiten. Die Regierungen lösten einander ab. Mal ging der König, mal der Vollblutpolitiker ins Exil. Man wird, sagt der Griechenlandkenner Zelepos, die neugriechische Geschichte und die Gegenwart dieses Landes nur verstehen, wenn man die einzelnen Teile betrachtet, aus denen sich das Land zusammensetzte und die bisher keineswegs integriert sind: Ein Land, das fast nur aus Besonderheiten besteht, in den Menschen selbst und in den Landschaften. Als Griechenland zu Ende des Ersten Weltkriegs gegen Deutschland und Österreich-Ungarn in den Krieg eintrat, gab die von diesem Land ausgehende Offensive den Mittelmächten den Rest. Kein unwichtiges, aber ein unsortiertes Land.
Prof. Dr. Ioannis Zelepos, Neogräzist an der Ludwig-Maximillian-Universität München, berichtet.


► Das Wunder der Antike
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In den etwa 700 relativ kleinen Städten des antiken Griechenlands entstand ein Typ des politischen Gemeinwesen, den Aristoteles POLITEIA nannte. Hier entstand die Idee der Politik und die der Freiheit. Ein kulturelles Zentrum dieser Epoche war Athen. In den Großreichen Ägyptens und Mesopotamiens und den dortigen Megastädten wäre ein ähnliches politisches Gemeinwesen unwahrscheinlich gewesen.
Der Altphilologe Prof. Dr. Christian Meier hat die römische und griechische Antike gründlich und auch erzählerisch sein Leben lang bearbeitet. Es geht um die KULTUR, DIE DIE FREIHEIT BRACHTE.
Begegnung mit Christian Meier.