Neu im Catch-up Service: Ein Kurier des polnischen Widerstands (1940-44)


Jan Karskis gefährliche Reisen
Jan Karski bereitete sich als junger Mann 1939 auf eine diplomatische Laufbahn vor, als er für den Krieg gegen Deutschland eingezogen wurde. Nach dem Zusammenbruch des polnischen militärischen Widerstands entstand unterhalb der deutschen Besatzung eine konspirative, halbstaatliche Organisation des Widerstands. Jan Karski wurde zu einem der Kuriere dieses Widerstands. Seine gefährlichen Reisen über die Karpaten, Ungarn, Italien nach Frankreich und später nach England gelten als legendär. Er brachte die erste verlässliche Nachricht von den Grausamkeiten im Warschauer Ghetto in den Westen. Roosevelt und Churchill empfingen ihn.
Die polnische Autorin Marta Kijowska schrieb eine eindrucksvolle Biografie dieses Kuriers, der in Polen als Volksheld gilt.
► Ein Kurier des polnischen Widerstands (1940-44) (10vor11, Sendung vom 01.06.2015)


Literaturempfehlung

Das Leben des Jan Karski. Kurier der Erinnerung
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Seit 2011 sein „Bericht an die Welt“ erstmals auf deutsch erschien, ist Jan Karski auch hierzulande dem Vergessen entrissen worden. Jetzt legt Marta Kijowska die erste deutschsprachige Biografie vor, die sein ganzes Leben erzählt, auch die frühen Jahre und die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Jan Karski wurde 1914 in Lodz geboren und hatte eine Diplomatenkarriere vor sich, als die Wehrmacht Polen überfiel. Unter der deutschen Okkupation wurde er zu einem der aktivsten Mitglieder der polnischen Untergrundbewegung und zu einem ihrer wichtigsten Kuriere. Im Herbst 1942 wurde er auf einer speziellen Mission in den Westen geschickt. Er sollte die polnische Exilregierung und die Alliierten über die Arbeit des Untergrunds, aber auch über das Schicksal der polnischen Juden informieren. Um einen möglichst glaubwürdigen Bericht zu liefern, ließ er sich vorher ins Warschauer Ghetto und in ein Transitlager im Osten Polens einschleusen. Doch seine Versuche, die Welt zu alarmieren, blieben ohne Wirkung: Er wurde zwar in London u. a. von Außenminister Anthony Eden und in Washington sogar von Präsident Franklin D. Roosevelt empfangen, doch entweder schenkte man seinem Bericht keinen Glauben oder man blieb gleichgültig. Schockiert und enttäuscht wollte Karski über seine Erlebnisse nie wieder spreche. Er ließ sich in Washington nieder, wo er viele Jahre an der Georgetown University lehrte. Erst Ende der 70er Jahre gelingt es Claude Lanzmann ihn für seinen Dokumentarfilm „Shoah“ vor die Kamera zu holen. Erneut betätigt Karski sich als Kurier, diesmal als Kurier der Erinnerung.
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