Das achtstündige Doku-Event (26.12.2014 ab 16:15 Uhr auf VOX)

„Tsunami Weihnachten 2004 – Die Jahrhundertkatastrophe“ am 26.12. ab 16:15 Uhr
vox
Am 26.12.2004 reißt ein Tsunami innerhalb weniger Stunden mehr als 230.000 Menschen in Südostasien in den Tod. Zum Jahrestag der schlimmsten Naturkatastrophe der Neuzeit widmet VOX dem Thema acht Stunden Sendezeit. Ab 16:15 Uhr berichtet dctp/SPIEGEL TV in der Dokumentation „Das Urlaubsparadies nach dem Tsunami“ über die Gegenwart und Zukunft in der einstigen Katastrophenregion. Die sich anschließenden Dokumentationen „Ein Tsunami erschüttert die Welt“ und „Todesfalle Tsunami“ zeigen anhand von exklusiven Interviews und zum Teil noch nicht gezeigten Filmaufnahmen die persönlichen Schicksale von Deutschen und Einheimischen an diesem Tag. Außerdem beleuchten sie die wissenschaftlichen Aspekte der Katastrophe vom 26.12.2004. Zum Abschluss des Thementages erklärt das Doku-Drama „Überleben wir einen Mega-Tsunami? Ein Szenario“ – eine Produktion von BBC und Discovery in Zusammenarbeit mit VOX – auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und mithilfe von Reenactments und Special Effects, warum es auch im Atlantik zu einer Riesenwelle kommen könnte und welche Folgen diese auch für Europa und die deutsche Küste hätte.
 
26.12. 16:15 Uhr: „Das Urlaubsparadies nach dem Tsunami“
Neun Jahre nach dem Tsunami kehrt SPIEGEL TV nach Südostasien zurück und zeigt, wie das Leben in der ehemaligen Katastrophenregion heute aussieht. Die Autoren besuchen in Thailand u.a. das 2004 am schwersten beschädigte Hotel in Khao Lak, welches heute ein Luxus-Resort ist, und treffen Menschen, die einen Neuanfang gewagt haben. Einer von ihnen ist Michael Bosch, der vor dem Tsunami als Tauchlehrer gearbeitet hat und heute auf der Insel Phuket Luxusyachten verchartert. In Sri Lanka treffen sie außerdem auf Deutsche, die nach der Katastrophe als Helfer im Einsatz waren und bis heute Hilfsprojekte vor Ort unterstützen.
 
26.12. 18:15 Uhr: „Ein Tsunami erschüttert die Welt“
In der zweistündigen Dokumentation trifft SPIEGEL TV in Südostasien Menschen, die ihre ganz persönliche Geschichte erzählen. Sie berichten über Leid und Trauer, aber auch über Heldentaten und kleine und große Wunder:
Im indonesischen Banda Aceh, wo 100.000 Menschen ums Leben kamen, trifft SPIEGEL TV u.a. die heute 24-jährige Tiya Purmana. Sie konnte sich vor neun Jahren mit ihrer Familie in letzter Sekunde auf das Dach eines Hauses vor dem Tsunami retten. „Als wir uns auf das Hausdach gerettet hatten und ich die Zerstörung sah, habe ich mich gefragt, ob gerade die Welt untergeht“, erinnert sie sich. Auf der Flucht vor der Flut schluckte sie verseuchtes Wasser, das ihre Lunge schwer beschädigte. Bundeswehrärzte retteten ihr schließlich das Leben. Einer von ihnen war Dr. Dr. Wolfgang Rieffel (59), der Tiya und ihre Familie seitdem als Pate unterstützt und der 24-Jährigen sogar ein Zahnmedizin-Studium in Greifswald ermöglichte. Zusammen mit SPIEGEL TV kehren Tiya Purmana und Dr. Dr. Wolfgang Rieffel nach Banda Aceh zurück und treffen dort Tiyas Familie. „Was sich hier inzwischen getan hat, gibt mir Hoffnung“, erklärt der Arzt.
Anhand von Langzeitbeobachtungen zeigt SPIEGEL TV auch, wie sich das Leben der Menschen vor Ort verändert hat. So wie das von Jens Peter Marsch, den SPIEGEL TV erstmals zwei Jahre vor der Katastrophe in seinem Restaurant auf Koh Phi Phi interviewt hat. Die Autoren haben ihn direkt nach dem Tsunami in den Trümmern seiner Existenz und 2013 in seinem neuen Restaurant auf Phuket wiedergetroffen.
Die Dokumentation beleuchtet auch die wissenschaftlichen Aspekte der Katastrophe vom 26.12.2004 und stellt Fragen: Wie konnte es zu einem solchen Mega-Beben kommen? Wie entstehen Tsunami-Wellen? Wann und wo kann sich eine solche Katastrophe wiederholen? Und wie könnten die Menschen an den Küsten nach einem Beben schnellstmöglich gewarnt werden?
In der indonesischen Hauptstadt Jakarta dürfen die SPIEGEL TV-Autoren einen Blick in das Internationale Tsunami-Warnzentrum für den Indischen Ozean werfen. Hier erklärt der deutsche Seismologe Horst Letz (64) den aktuellen Stand: „2004 hatten wir nur ein kleines, unzureichendes Beobachtungsnetzwerk mit seismischen Stationen. Heute haben wir ein großes Netzwerk aus 160 seismischen Stationen und die Information kommt via Satellit – früher war das via Telefonleitung – viel zu langsam und unzureichend.“
 
26.12. 20:15 Uhr: „Todesfalle Tsunami“
In der zweistündigen Dokumentation zeigt SPIEGEL TV das ganze Ausmaß der Katastrophe –Filmaufnahmen, die erstmals in ganzer Länge gezeigt werden, belegen, wie ganze Landstriche ausradiert wurden. In exklusiven Interviews sprechen außerdem erstmals der Zugchef des Zugs Nummer 50, der bei der schwersten Zugkatastrophe der Geschichte am 26.12.2004 in Sri Lanka dabei war und der Kapitän des berühmten Polizeibootes 813, das vor der Küste von Khao Lak lag, um die thailändische Prinzessin und ihre Familie zu beschützen, und dort vom Tsunami überrascht wurde.
Tsunami Weihnachten 2004 - Die Jahrhundertkatastrophe
Thailand
Stefan Kühn (42) aus Norderney war am Morgen des 26.12. mit seiner Familie am Strand von Khao Lak. Er filmte gerade das Meer, als der Tsunami kam. Da er die Gefahr zunächst nicht erkannte, dokumentieren seine Filmaufnahmen die herannahende Flutwelle in einer Form, wie es sie kein zweites Mal gibt. Stefan Kühn und seine Familie können sich in letzter Minute retten. „Es klang wie Bombeneinschläge, als die Welle auf die Bungalows traf und auf die Hotelkomplexe, die neben unserer Anlage standen. Ich habe das heute noch genau im Ohr“, erinnert er sich. In der zweistündigen Dokumentation zeigt er seine Filmaufnahmen nun zum ersten Mal in voller Länge. Zu sehen ist darauf u.a., wie das Polizeiboot 813 von der Welle erfasst wird. Das 40 Meter lange Boot lag am Morgen des 26.12. vor Khao Lak, um die Tochter des thailändischen Königs und ihre Familie zu beschützen, die dort in einem Luxusressort Urlaub machten. Das Boot wird von der Welle zwei Kilometer weit ins Landesinnere geschwemmt. Der Sohn der Prinzessin wird beim Jetskifahren vom Tsunami erfasst und kommt ums Leben. Für VOX spricht der Kapitän des Polizeibootes Nirat Chuayit zum ersten Mal über die tragischen Ereignisse des 26.12.2004. „Als unser Boot kenterte, wurden alle von Bord gerissen. Einige waren unter Deck und wurden mitsamt dem Boot an Land gespült. Andere wurden einfach von den Wellen an Land getragen. Unser Schiff hatte eine automatische aufblasbare Rettungsinsel und wer nicht zu weit davon weg war, konnte sich auf diese Insel retten“, erklärt er. Der Kapitän selbst wurde schwer verletzt, ein Mitglied seiner Crew kam ums Leben. Doch vor allem die Tatsache, dass der Sohn der thailändischen Prinzessin beim Tsunami ums Leben kam, belastet ihn bis heute: „Ich und die Mannschaft sind sehr traurig, weil wir unsere Aufgabe nicht erfüllen konnten.“
In Khao Lak trifft SPIEGEL TV auf den Elefantenführer Aniwat Jongkrit (34). Er beschreibt, wie sich die Elefanten am Morgen des 26.12. losrissen und auf eine Anhöhe im Dschungel flüchteten – 20 Minuten bevor die Welle kam. „Gegen zehn Uhr zerrten die Elefanten plötzlich an den Ketten, bis sie rissen und liefen davon. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade fünf Touristen aus Japan angekommen, die auf den Elefanten reiten wollten und bereits auf den Tieren saßen, als sie davonliefen.“ Für die japanischen Touristen die Rettung.
 
Sri Lanka
Hier geschah am Tag des Tsunami das schwerste Zugunglück der Geschichte: Der Zug Nummer 50 war auf dem Weg nach Galle, als er in Peraliya plötzlich vom Tsunami erfasst wurde. Die Welle spülte die 30 Tonnen schweren Waggons bis zu 100 Meter weit landeinwärts – durch Häuser und Palmenhaine hindurch. Insgesamt kamen 1479 Passagiere und Dorfbewohner ums Leben. In einem exklusiven Interview spricht nun zum ersten Mal der Zugchef Wilson Karunathilaka. Der heute 56-Jährige überlebte die Katastrophe und konnte einem kleinen Mädchen das Leben retten. SPIEGEL TV trifft ihn neun Jahre später noch einmal am Unglücksort. „Als die Welle ins Abteil kam, fingen alle an zu beten. Ob Buddhisten, Moslems oder Christen – jeder flehte seinen Gott um sein Leben an“, erzählt er.
 
26.12. 22:15 Uhr: „Überleben wir einen Mega-Tsunami? Ein Szenario“
Im Jahr 2004 der Tsunami im Indischen Ozean, 2011 im Pazifik. Die westliche Welt fühlt sich in Sicherheit. Doch auf der Kanareninsel La Palma tickt eine geologische Zeitbombe: Die gesamte Flanke eines Vulkans droht in den Atlantik zu stürzen und eine Flutwelle auszulösen, die bis zu einem Kilometer hoch sein und auch Deutschland treffen könnte. Bisher ist es noch nicht dazu gekommen. Doch Experten sind sich einig: Die Katastrophe wird passieren. Das Doku-Drama von BBC und Discovery in Zusammenarbeit mit VOX entwirft auf Basis der Erkenntnisse führender Wissenschaftler und mithilfe fiktiver Augenzeugenberichte und aufwendiger Special Effects ein authentisches Zukunftsszenario. Über 90 Minuten wird ein realistisches Protokoll der Zerstörung von den Kanaren bis zur amerikanischen Ostküste und Europa gezeigt und die Frage beantwortet: Was können wir tun, um den Tag X zu überleben?
 

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